Folglich ließ sich dies fast nur in Nacht- und Wochenendarbeit erledigen, was in einem Krankenhaus zu Nachfragen und Unmut führen kann. Der Zubau beinhaltet den neuen Therapieraum mit Nebenräumen, den neuen Zugang, Funktionsräume sowie die neue Technikzentrale, die nach Fertigstellung alle drei Beschleuniger mit Medien versorgt. Um dies zu gewährleisten – und vor allem um die vorhandene Abteilung nicht zu beeinträchtigen – wurde rückseitig ein Versorgungskanal angeordnet, der jeden Therapieraum direkt mit der Technikzentrale verbindet.
Besonderes Augenmerk wurde auf den Einbau, die Nachbehandlung sowie Qualitätskontrolle der Betonarbeiten gelegt. Durch Beimischung schwererer Zuschlagsstoffe sowie die Verwendung eines Zementes mit niedrigem w/z-Wert wurden geforderte Strahlenschutzeigenschaften erreicht. Zudem wurde auch die Temperaturentwicklung in den massigen Bauteilen gering gehalten, um Spannungen infolge von Hydratationswärme zu reduzieren. Zargen und Sturz des Zuganges zum Therapieraum, wie auch das Strahlenschutztor wurden örtlich in Schwerbeton mit einer Trockenrohdichte von 3,6 kg/ dm³ ausgeführt.
Das Strahlenschutztor lässt sich jetzt, trotz eines Gesamtgewichts von rund 30 Tonnen, innerhalb von nur fünf Sekunden so weit öffnen, daß Patienten und Personal den Raum begehen können. Auch sind Therapieraum und das Zugangstor so geplant, daß auf ein Labyrinth, wie es teilweise immer noch ausgeführt wird, verzichtet werden kann – der Raum lässt sich daher „ganz normal“ betreten.
Abbruch der Technikzentrale und Sanierung der Therapieräume
Nach der Inbetriebnahme des Zubaus wurde der erste Therapieraum mittels „italienischer“ Lösung provisorisch an die neue Technik angeschlossen, um weiter in Betrieb zu bleiben, dennoch aber die alte Technikzentrale abbrechen zu können. Es erfolgte der Umbau und die strahlenschutzmäßige Ertüchtigung des zweiten Therapieraums – und nach dessen Inbetriebnahme der erste Therapieraum.
Hierzu wurden jeweils die Decken der Bunker aufgeschnitten, um Maschinen, Geräte und Material ein- sowie Abbruchmaterial herauszuheben. Labyrinthzungen wurden herausgeschnitten, Bodenplatten entfernt und neue eingebaut. Um das Gewicht der Strahlenschutzmaßnahmen aufzunehmen, wurden Microbohrpfähle eingebracht. In Abstimmung mit Rohbaufirma und Statiker wurde ein System umgesetzt, daß auf die Bohrpfähle „nur“ einen Lastverteilerbalken aus Schwerbeton vorsieht und darüber ein spezielles Schwer-Kalksandsteinmauerwerk, mit einer Rohdichte von 3,6 Kilogramm pro Kubikdezimeter.


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