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Positive EntwicklungSanierungserfolg für die Unimedizin Greifswald

Die Universitätsmedizin Greifswald kann im aktuellen Sanierungsprozess einen ersten großen Erfolg verbuchen und ist erstmals seit 2009 schuldenfrei beim Land.

Foto: Universitätsmedizin Greifswald

Noch Ende 2015 musste der Kreditrahmen bei der Landesregierung auf eine Rekordhöhe von 52 Mio. Euro angehoben werden. „Am Mittwoch (24.05.) haben wir das erste Mal die Null erreicht“, so Marie le Claire, Kaufmännischer Vorstand. Zudem nannte sie vor allem Erfolge bei der Optimierung von Verwaltungsprozessen, verbesserte Abrechnungsprozesse, die Umstellung der Gehaltszahlung sowie die Einwerbung von mehr Drittmitteln und höhere Erlöse in der Krankenversorgung als Hauptgründe für die erfreuliche Entwicklung.

Der durch das Finanzministerium des Landes genehmigte Kreditrahmen* für die Unimedizin Greifswald lag 2014 bei 32,4 Mio. Euro, wurde 2015 auf 44 Mio. Euro und Ende 2015 nochmals auf 52 Mio. Euro aufgestockt. Dabei handelt es sich um einen Überziehungskredit, vergleichbar mit einem Dispokredit für Privatpersonen. Das Land stellt den Kredit zinsfrei zur Verfügung. „Ein Kreditrahmen ist ein ganz normales Finanzierungsinstrument, das alle Krankenhäuser nutzen“, erläuterte der Kaufmännische Vorstand. Der Kreditrahmen soll eine angemessene Wirtschaftsführung ermöglichen, Schwankungen in der Liquidität durch operative Zahlungsverpflichtungen ausgleichen und die notwendigen Investitionen absichern. Hauptursachen für den übermäßigen Anstieg waren neben operativen Verlusten in der Vergangenheit und dem daraus folgenden Defizit auch teure Mietverträge für die Medizintechnik, Investitionen aus Eigenmitteln wie beispielsweise der Neubau der Mensa am Berthold-Beitz-Campus.

„Die im Rahmen des Sanierungskonzeptes eingeleiteten Maßnahmen und optimierte Verwaltungsprozesse insbesondere in Form von verbesserten Abrechnungsprozessen und eines weitaus effektiveren Forderungs- und Liquiditätsmanagements, reduzierte Ausgaben für Sachkosen und eine Umstellung der Gehaltszahlung haben dazu beigetragen, die Rückzahlungsverpflichtung beim Land innerhalb kürzester Zeit abzubauen“, erläuterte le Claire. „Unser Ziel ist ein angemessener Kreditrahmen, den wir auch künftig als wirtschaftlich erfolgreich agierendes Unternehmen benötigen werden, um Schwankungen abzufangen.“

Ende Juni soll mit der Bekanntgabe des Jahresergebnisses für 2016 auch eine erste größere Bilanz über den bisherigen Sanierungsprozess vorgelegt werden, kündigte le Claire an. „Wir gehen von einem deutlich besseren Abschluss als in 2015 aus, müssen aber noch die offizielle Bestätigung durch den Wirtschaftsprüfer abwarten.“ Das Defizit in 2015 betrug noch 14,3 Mio. Euro.

Bis dahin sollen auch erste Ergebnisse aus den neu gestarteten monatlichen Klinikgesprächen vorliegen und öffentlich gemacht werden. „Wir führen sehr intensive Gespräche mit allen Klinikdirektoren, um Probleme der Vergangenheit abzubauen und neue Potenziale zu erschließen“, so der Ärztliche Vorstand, Prof. Claus-Dieter Heidecke.

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