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SachsenSteigender Investitionsstau an Asklepios Kliniken

Laut den Asklepios-Kliniken kommt das Bundesland Sachsen seinen Investitionsverpflichtungen nicht in angemessenem Umfang nach. Das würde zur Steigerung des Kostendrucks an den Kliniken Radeberg, Sebnitz und Hohwald führen.

Die Hand eines Mannes in blauem Hemd tippt auf einem Taschenrechner. Daneben liegt ein Stethoskop.
Nito/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Asklepios Kliniken in Sachsen kritisieren die Investitionslücke im Land. Es würde nicht genug Landesmittel für die Investitionen der Krankenhäuser zur Verfügung zu stellen. Ein Bild, das sich deutschlandweit zeigt. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) ermittelte für das Jahr 2020 einen bundesweiten Investitionsbedarf der Kliniken von mehr als sechs Milliarden Euro. Hiervon wurde laut Asklepios nur die Hälfte der Mittel tatsächlich von den Bundesländern gestellt. Inflationsbereinigt hat sich die Fördersumme seit 1991 den Berechnungs zufolge beinahe halbiert. Deutschland verfüge über ein chronisch unterfinanziertes Gesundheitssystem mit strukturellem Investitions- und Instandhaltungsdefizit.

Modernisierung von Medizintechnik und technischer Anlagen

An den drei sächsischen Asklepios Kliniken Radeberg, Sebnitz und Hohwald fehlten die Mittel für Erneuerungen und Anschaffungen in der Medizintechnik sowie technischer Anlagen. Etwa müsten aktuelle Ultraschallgeräte, MRT oder Operations-Ausstattungen her. Im Jahr 2021 lagen die Investitionen pro Haus bei über 700 000 Euro, wobei die Klinken Fördergelder erhielten, welche etwa die Hälfte des Investitionsvolumens abdeckten. Laut Asklepios musste die „Finanzierungslücke“ daher von den Kliniken selbst aufgebracht werden, was zu einer weiteren Anspannung der Lage in den Kliniken führe. Die DRG-Erlöse („Betriebskosten“), welche die Krankenhäuser von den Krankenkassen für die Behandlung und Versorgung von Patient*innen erhalten, könnten die fehlenden Mittel nicht ausgleichen.

Stellschraube Wirtschaftlichkeit

Auch kritisiert Asklepios, es fehle an finanziellen Mitteln, um in neue Technologien und Projekte zu investieren und die Spitzenmedizin in Deutschland voranzubringen. Dies wirke sich langfristig auf die Qualität der Patientenversorgung aus und man könne nicht mehr die erwartete Leistung erbringen. Aus einem Bericht des Bundesrechnungshofes ergebe sich, dass 40 Prozent der Krankenhäuser in Deutschland mit Verlust arbeiteten und 13 Prozent von Insolvenz bedroht seien, so Asklepios.

Auch unter der neuen Bundesregierung seien aktuell keine Maßnahmen vorgesehen, um diesem Trend entgegenzuwirken. Neben der Wirtschaftlichkeit der Krankenhäuser würde daher auch die Patientenversorgung und die Gesundheit der Mitarbeiter*innen gefährdet, welche die fehlenden Mittel durch immer höhere Wirtschaftlichkeit ausgleichen müssten. Zurück bliebe ein marodes und anfälliges Krankenhaussystem. 

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