Am 13. Oktober hatte die Prüfungs- und Überwachungskommission (PÜK) von GKV-Spitzenverband, Krankenhausgesellschaft und Bundesärztekammer einen Bericht zu Lungentransplantationen im UKE und der LungenClinic Großhansdorf vorgelegt. Die Kommission hat den Verdacht „der Unterdrückung und der Veränderung allokationsrelevanter Krankenunterlagen“. Weil sie diesen mit ihren Mitteln weder bestätigen noch ausräumen konnte, schaltete sie die Staatsanwälte ein. „Im Ergebnis sind die Kommissionen im Prüfungszeitraum der Jahre 2010 bis 2012 in 14 von insgesamt 25 überprüften Fällen auf Unregelmäßigkeiten gestoßen“, hieß es im Kommissionsbericht. Dem gehe jetzt die Staatsanwaltschaft nach, ergänzte deren Sprecherin. Publik geworden sind die Vorwürfe durch das NDR-Politikmagazin "Panorama 3". Das UKE räumt nun in einer ausführlichen Stellungnahme ein, dass sieben Papierakten des Kooperationspartners LungenClinic nicht mehr auffindbar seien. Die im PÜK-Bericht kritisierten Prozessmängel in Dokumentation und Aktenführung seien aber seit 2013 abgestellt. Zuvor hatte es laut UKE ein Übermittlungsproblem gegeben, weil unterschiedliche Dokumentationssysteme - elektronische Patientenakte versus Papierakte - eingesetzt wurden. Bei übermittelten Faxen gebe es Archivlücken. Inzwischen werde solche Korrespondenz durch Einscannen im UKE revisionssicher dokumentiert: „Aus den Fehlern in der Dokumentation einen Vorsatz oder Manipulation abzuleiten, ist falsch. Das UKE weist diese Vorwürfe scharf zurück.“
UKE: Kein Patient ist bevorzugt worden
Das UKE in Kooperation mit der LungenClinic Großhansdorf erkennt in der Stellungnahme berechtigte Kritikpunkte aus dem Prüfungsbericht an, betont aber, dass es keinerlei Anhaltspunkte für Eingriffe in die Rangfolge von Patienten auf der Transplantationsliste gebe. Es sei kein Patient zu Schaden gekommen. Es sei kein Patient auf der Warteliste bevorzugt worden, kein Patient habe früher ein Organ zugeteilt bekommen, so das UKE. Aus den Fehlern in der Dokumentation einen Vorsatz oder Manipulation abzuleiten sei falsch, weshalb das UKE diese Vorwürfe scharf zurückweist. Es habe jederzeit mit der Kommission konstruktiv zusammengearbeitet, jedes Mitglied der Kommission habe außerdem jederzeit die Möglichkeit gehabt, einen vollständigen Einblick in die elektronische Patientenakte zu nehmen. Zudem habe das UKE proaktiv die Kommission über die wesentlichen Fälle informiert und begrüße daher die unabhängige Kontrolle durch die Kommission.


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