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KrankenhauskeimeUniklinik Ulm riegelt Intensivstation ab

"Acinetobacter baumannii" - so heißt das hochresistente Bakterium, das in der Intensivstation der Uniklinik Ulm nachgewiesen wurde. Die Klinik hat sofort Maßnahmen ergriffen.

Auf einer Intensivstation des Ulmer Universitätsklinikums ist ein hochresistenter Keim nachgewiesen worden: das Bakterium "Acinetobacter baumannii". Die Klinik hat daraufhin die betroffene Intensivstation isoliert, aktuell werden keine neuen Patienten mehr aufgenommen, berichtet der SWR. Laut des Klinikums erfolgen Verlegungen von Patienten, die dort in Behandlung sind, erst, wenn nachgewiesen ist, dass sie von dem Bakterium nicht betroffen sind.

Resistent gegen Antibiotika

Das in Ulm gefundene Bakterium ist auf Intensivstationen kein Unbekannter. Knapp 20 Prozent aller "Acinetobacter baumannii"-Bakterien, die man aus klinischem Material von deutschen Intensivpatienten isoliert hat, zeigen die höchste Resistenzstufe gegen Antibiotika (4MRGN). Das Bakterium "Acinetobacter baumannii"kommt unter anderem im Wasser, im Boden und auf Pflanzen vor. Als Teil der natürlichen Bakterienflora tragen auch viele Menschen den Keim auf der Haut. In Krankenhäusern ist der Erreger daher auch präsent, häufig wird er von Patienten in die Klinik mitgebracht. Für gesunde Menschen ist das Bakterium im Regelfall ungefährlich, bei schwerkranken, alten oder abwehrgeschwächten Patienten kann es Lungenentzündungen, Wundinfektionen und Blutvergiftungen (Sepsis) verursachen. Ulm ist von dem speziellen Bakterium allerdings zum ersten Mal betroffen. Bei drei Patienten ist der Keim bislang nachgewiesen worden. Sie werden auf der jetzt isolierten Intensivstation von einem Spezialteam betreut – in Einzelpflege unter strengen Hygienevorschriften. Ziel der Maßnahmen ist es, für Patienten, deren Besucher sowie die Klinikmitarbeiter größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Aufgrund der Resistenz gegen Antibiotika ist nicht vorhersagbar, welche Auswirkungen die Keime auf die betroffenen Patienten haben werden.

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