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Nach WarnstreikVerhandlungen am UKGM werden fortgesetzt

Mit einem zweitägigen Warnstreik zum Wochenbeginn hatten Mitarbeitende des Uniklinikums Gießen und Marburg (UKGM) ihre Forderungen unterstrichen. Für den Tarifvertrag zur Entlastungs- und Beschäftigungssicherung wird unter anderem eine Vereinbarung zur Mindestbesetzung von Schichten erwartet.

Warnstreik
karepa/stock.adobe.com
Symbolfoto

In der zweiten Runde der Tarifgespräche für Entlastungen und Beschäftigungssicherung am Uniklinikum Gießen und Marburg haben Mitarbeitende dem Arbeitgeber ihre Forderungen übermittelt.

Dabei ging es um auf die einzelnen Bereiche zugeschnittene Forderungen, etwa zur Mindestbesetzung von Schichten und zum zahlenmäßigen Personal-Patienten-Verhältnis, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Fabian Dzewas-Rehm. Die Beschäftigten hätten die Forderungen sehr selbstbewusst vorgetragen und dabei auch deutlich gemacht, dass es um eine Verbesserung der Versorgungsqualität in dem Klinikum gehe.

Vereinbarung zur Mindestbesetzung im Fokus

Zu Wochenbeginn waren Hunderte Beschäftigte des Uniklinikums in einen zweitägigen Warnstreik getreten und hatten damit ihre Forderungen unterstrichen. Eine Vereinbarung zur Mindestbesetzung von Schichten gehört zu den Kernforderungen für den Tarifvertrag zur Entlastungs- und Beschäftigungssicherung. Falls diese unterschritten wird, sollen die Beschäftigten nach dem Willen der Gewerkschaft Belastungspunkte sammeln können, die in Freizeit abgegolten werden können. Eine ähnliche Regelung war zuvor für das Uniklinikum Frankfurt vereinbart worden.

Streikbereitschaft weiterhin vorhanden

Mehr als 7000 nicht-ärztliche Beschäftigte des privatisierten Uniklinikums, das insgesamt rund 9600 Mitarbeiter hat, seien betroffen. Das Land Hessen und der private Eigentümer des Klinikums hatten sich erst Ende Februar auf Investitionen von rund 850 Millionen Euro in den nächsten zehn Jahren geeinigt. Zwei Drittel der Investitionssumme soll das Land übernehmen und ein Drittel das Unternehmen.

Die nächsten Verhandlungen seien für den 17. März in Gießen vereinbart worden, so Dzewas-Rehm. Eine Woche später, am 24. März, laufe ein Ultimatum ab. Für den Fall, dass bis dahin keine Einigung für Verbesserungen zustande komme, hatten sich die Beschäftigten auch streikbereit gezeigt. „Es muss jetzt etwas passieren“, so der Gewerkschafter.

Von der Arbeitgeberseite hieß es am Donnerstagabend, die Forderungen sähen nach erster Einschätzung unter anderem einen zusätzlichen Personalaufbau von mindestens 300 bis 400 Vollzeitstellen vor - „eine Größenordnung, die weder zu finanzieren noch am Arbeitsmarkt in Mittelhessen zu realisieren ist“. „Wir werden die Forderungen jetzt mit Blick auf die finanziellen und betrieblichen Auswirkungen prüfen und bewerten“, teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Gunther Weiß, mit. „Der Tarifvertrag muss beiden Seiten Rechnung tragen: Er soll die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UKGM entlasten, er muss aber zugleich für das UKGM auch ökonomisch tragbar sein und darf die wirtschaftliche Stabilität nicht gefährden.“

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