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JahresbilanzVivantes bleibt im Plus

Der kommunale Berliner Klinikkonzern Vivantes hat auch im vergangenen Jahr schwarze Zahlen geschrieben. Das Jahresergebnis betrug 8,5 Millionen Euro, teilte das Unternehmen mit. Im Jahr zuvor waren es 7,9 Millionen Euro. Den Einmaleffekt durch Rückzahlungen der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) mitgerechnet lag das Ergebnis bei 25,4 Millionen Euro.

Die Mittel werden nach Vivantes-Angaben wieder vollständig ins Unternehmen investiert. "Die zusätzlichen knapp 17 Millionen Euro aus der Rückzahlung von VBL-Beiträgen werden wir einsetzen, um den dringend benötigten Neubau am Standort Neukölln mit zu finanzieren", sagte Vivantes-Chefin Andrea Grebe. Seinen Umsatz hat der Konzern im vergangenen Jahr leicht auf 1,09 Milliarden Euro (2014: 1,03 Milliarden Euro) gesteigert. Die Zahl der stationären Behandlungen stieg um zwei Prozent auf 235.622, die der ambulanten Fälle in den neun Rettungsstellen um vier Prozent auf 322.503.

"Wir sind das Krankenhaus im Kiez", sagte Grebe. Im vergangenen Jahr habe Vivantes jeden dritten Kardiologie-Patienten in Berlin betreut, und bei 12.099 Geburten sei jedes dritte Berliner Baby in einem Kreißsaal des Konzerns auf die Welt gekommen. Zudem habe sich das Unternehmen seit dem vergangenen Jahr "maßgeblich und mit großem Engagement an der Versorgung von Geflüchteten in Berlin beteiligt". Auch das Projekt "Geflüchtete werden Mitarbeiter" wurde gestartet. Dessen Ziel ist es, Fachkräfte zu gewinnen und Integration zu fördern – über Hospitationen, Praktika, einen Pflegebasiskurs zur Vorbereitung auf die Ausbildung, Fachausbildungen oder direkte Einstellungen.

500 Einstellungen geplant
Die Kosten für Personal und Material seien 2015 weiter gestiegen, erklärte Annett Klingsporn die Geschäftsführerin für Personalmanagement. Gründe seien neben Tarifsteigerungen auch die steigenden Patientenzahlen. "Für 2016 planen wir, rund 500 Fachkräfte zusätzlich einzustellen, darunter in erster Linie Pflegekräfte, denn wir wollen zunehmend mehr Schichten mit eigenem Personal besetzen", sagte Klingsporn. Derzeit beschäftigt Vivantes rund 15.000 Mitarbeiter.

Die Investitionen des Konzerns betrugen 2015 insgesamt 66 Millionen Euro, davon waren 43 Millionen Euro Eigenmittel. Das größte Bauprojekt ist das Klinikum im Friedrichshain. 2015 wurden dort 20,3 Millionen Euro verbaut, das Gesamtvolumen beträgt 105 Millionen Euro. Das neue Bettenhaus soll 2018 fertig sein. Im vergangenen Jahr wurde zudem der Neubau der Psychiatrie am Klinikum Kaulsdorf fertiggestellt (Kosten 28 Millionen Euro), und für medizintechnische Anschaffungen wurden 16,6 Millionen Euro ausgegeben, davon 7,22 Millionen Euro für Großgerätetechnik wie radiologische und strahlentherapeutische Anlagen sowie mobile Röntgendurchleuchtungs- und Aufnahmegeräte.

Jährlich 109 Millionen Euro für Investitionen
Zu den Herausforderungen der kommenden Jahre gehöre es, mit den Folgen des 2015 beschlossenen Krankenhausstrukturgesetzes umzugehen, sagte Eibo Krahmer, der Geschäftsführer Finanzmanagement: "Wir benötigen jährlich rund 109 Millionen Euro für Investitionen. Davon können wir aus heutiger Sicht dauerhaft 35 Millionen Euro aus Eigenmitteln aufbringen. Über den zusätzlichen Investitionsbedarf, beispielsweise für einen geplanten Neubau am Standort Neukölln, sind wir mit unserem Eigentümer, dem Land Berlin, im Gespräch."

Mit Senatsmitteln des "Sondervermögens Infrastruktur der Wachsenden Stadt" (SIWA) beginnen im Herbst 2016 Bauarbeiten am Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. Dort entsteht in einem ersten Bauabschnitt eine unterirdische Technikzentrale, es folgen ein Funktionsbau mit OP und Rettungsstelle. In diesem Jahr werden dort 2,2 Millionen Euro investiert.

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