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KliniksterbenVKD nennt "Bad Bank" eine Schnapsidee

Krankenhausträger sollen ihre nicht mehr zukunftsfähigen Klinikstandorte - nach Prüfung der Entbehrlichkeit für die örtliche Versorgung - an eine "Bad Bank" abgeben und von ihr abwickeln lassen, schlug Boris Augurzky vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) erneut auf dem Gesundheitskongress des Westens in Köln vor. Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) kritisiert den Vorschlag vehement.

Aus seiner Sicht ist der Vorstoß des RWI eine Schnapsidee. "Aufgrund der Verortung eines Krankenhauses in der Region ist eine ‚Bad Bank‘ kein Zukunftsmodell", erklärt VKD-Präsident Josef Düllings. Schon der geplante Verkauf eines Krankenhauses an einen neuen Träger führe in den betreffenden Kommunen und Landkreisen häufig zu kritischen öffentlichen Diskussionen. Die Überführung eines Hauses in eine ‚Bad Bank‘, mit der die Abwicklung von vornherein feststeht, werde kaum zustimmungsfähig sein.

"Ob ein Klinikstandort zukunftsfähig ist oder nicht, hängt nicht nur davon ab, wie wirtschaftlich er ist, sondern auch, ob er von der Bevölkerung gebraucht wird. Hier ist der Strukturfonds, der aus Sicht des RWI offenbar nur zur Schließung von Kliniken eingerichtet wurde, eine Möglichkeit, Strukturen tatsächlich zu modernisieren. Das ist es, was auch der VKD immer wieder vorschlägt. Ist ein Krankenhaus aber erst einmal geschlossen, wird es kein Zurück mehr geben – aber auch die nächste Grippewelle kommt bestimmt", so der VKD-Präsident.

Seiner Meinung nach müsse es vielmehr darum gehen, die Kliniken unter anderem mit moderner Informationstechnologie und moderner Medizintechnik auszustatten sowie in die Erneuerung der baulichen Strukturen zu investieren.

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