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Heftiger Grabenkampf in OstbayernVorstand der Rottal-Inn-Kliniken tritt zurück

Vor wenigen Wochen präsentierte der Vorstand der Rottal-Inn-Kliniken das erste positive Jahresergebnis seit 24 Jahren. Jetzt ist Alexander Zugsbradl überraschend zurückgetreten.

Im Intranet der Kliniken teilte der Vorstand der Rottal-Inn-Kliniken mit, dass Alexander Zugsbradl zum 30. September sein Amt aufgegeben hat. Sein Büro hat er laut „Passauer Neue Presse“ bereits ausgeräumt. Vorausgegangen war ein Zwist zwischen dem Klinikvorstand und dem Landrat Michael Fahmüller, den die Zeitung wie folgt beschreibt: Fahmüller, Aufsichtsratschef der kommunalen Klinik, hat offenbar für den 10. Oktober eine Sitzung des Verwaltungsrats anberaumt, die nur einen Punkt umfasst: Die Ausschreibung der Position des Vorstandes der Kliniken. „Die Position also, die ich seit nunmehr eineinhalb Jahren ausübe“, sagte Zugsbradl gegenüber der "Passauer Neuen Presse". Er habe demnach von der Sitzung und dem Tagesordnungspunkt erst über Umwege erfahren, eine Einladung habe er nicht erhalten. In einem Telefonat mit Fahmüller habe ihm dieser den Sitzungstermin bestätigt und gesagt, er hätte ihn erst später darüber informieren wollen. „Dies wies ich als schlechten Stil weit zurück“, so weiter Zugsbradl. Grund für die Sitzung sei laut Fahmüller gewesen, „dass er das Vertrauen in mich und meine Arbeit verloren hätte“. Als Ursache dafür habe er nur erfahren, dass Fahmüller angeblich von verschiedenen Stellen zugetragen worden sei, er (Zugsbradl) würde regelmäßig Fahmüller als Begründung für Entscheidungen vorschieben. Zugsbradl weiter: „Meine Frage, warum er dies niemals mit diesen Informanten und mir an einem Tisch versucht hat zu klären oder überhaupt zu verifizieren, konnte er nicht beantworten.“ Schließlich habe Fahmüller ihm gegenüber auch noch die Hoffnung geäußert, „dass ich ihm bis zur Nachbesetzung der Stelle noch zur Verfügung stehen würde. Dies konnte ich Herrn Fahmüller nicht bestätigen“, so der Ex-Vorstand der Kliniken.

Fahmüller dementiert

Landrat Michael Fahmüller verweist laut der Zeitung indes auf die Nichtöffentlichkeit von Personalangelegenheiten und stellt fest, dass Alexander Zugsbradl ihm erst am vierten Oktober mitgeteilt habe, dass er seine Vorstandsposition bereits zum 30. September niedergelegt habe. Fahmüller zeigte sich erstaunt darüber, dass er ihn nicht noch am selben Tag davon in Kenntnis gesetzt habe. Die Entscheidung über die Ausschreibung der Vorstandsposition treffe nach der geltenden Satzung des Kommunalunternehmens ohnehin nicht der Verwaltungsratsvorsitzende allein, sondern der Verwaltungsrat als Gremium. Zu einer entsprechenden Sitzung sei ordnungsgemäß geladen worden.

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