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Zwei TageWarnstreik bei Charité und Vivantes angekündigt

Verdi verhandelt derzeit mit Bund und Kommunen über mehr Geld für die Beschäftigten. Bundesweit kommt es deshalb zu Warnstreiks in Teilen des öffentlichen Diensts – kommende Woche auch bei Berlins landeseigenen Kliniken Vivantes und Charité.

Streik
tournee/stock.adobe.com
Symbolfoto

Da die Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorlegten, ruft die Gewerkschaft Verdi nun im Rahmen des Tarifstreits im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen zu einem zweitägigen Warnstreik bei den Berliner Kliniken von Charité und Vivantes auf. Zum Ausstand soll es am 13. und 14. Februar kommen, teilte die Gewerkschaft mit. 

„Charité und Vivantes sind zwei der größten Klinikkonzerne Deutschlands und damit Schwergewichte im Arbeitgeberverband”, hieß es von Gisela Neunhöffer, stellvertretende Verdi-Landesfachbereichsleiterin für Gesundheit. „Wir erwarten, dass sie sich im Sinne ihrer Beschäftigten für ein gutes Angebot stark machen.”

Aufgerufen ist das nicht-ärztliche Personal, vor allem Pflege- und therapeutische Kräfte. Bei Vivantes sollen sich auch die Tochter-Unternehmen solidarisieren, darunter Reinigungs- und Servicekräfte. Derzeit werde mit den Krankenhausleitungen ein Notdienst-Konzept erstellt, teilte Verdi weiter mit. Eine Notfallversorgung soll aufrechterhalten bleiben. Weniger dringende Operationen könnten aber verschoben werden.

Das wird gefordert

Bei den bundesweiten Verhandlungen fordern Verdi und der Beamtenbund von Bund und Kommunen unter anderem acht Prozent mehr Geld, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat. Höhere Zuschläge soll es für besonders belastende Tätigkeiten wie z.B. Nachtdienste geben. Auch die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Für mehr Zeitsouveränität und Flexibilität wird zudem ein „Meine-Zeit-Konto“ gefordet, über das Beschäftigte selbst verfügen können. Die Gesundheits- und Krankenpflegerin Anja Voigt, Vivantes-Mitarbeiterin, dazu: „Unsere Forderungen sind angemessen und finanzierbar. Als Pflegekraft finde ich es ein Armutszeugnis, dass im Bundestagswahlkampf nur über Migration gesprochen wird, anstatt die echten Probleme in unserer Gesellschaft zu diskutieren." Der Streik käme also genau zur richtigen Zeit. 

Unsere Forderungen sind angemessen und finanzierbar.

Am Donnerstag plant die Gewerkschaft eine Demonstration vom Bundesfinanzministerium bis zur Geschäftsstelle der Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) am Spittelmarkt. Verdi-Bundesvorsitzender Frank Werneke wird bei der Auftaktkundgebung sprechen. Am zweiten Tag findet eine Großveranstaltung in der Berliner Columbiahalle statt. Dort haben bis dato folgende Politiker einer Teilnahme zugestimmt: Gregor Gysi (Linke), Annika Klose (SPD), Oliver Ruhnert (BSW) und Christoph Meyer (FDP).

Die nächste Tarifverhandlungsrunde im öffentlichen Dienst ist für den 17. und 18. Februar angesetzt.

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