In einem ans Personal verteilten Flugblatt kündigt der Betriebsrat an, ab Ende Oktober einem Einsatz von Leiharbeitskräften im Pflegebereich nicht mehr zuzustimmen, berichtet die Zeitung. Der Einsatz von Leiharbeitern ist ohne Zustimmung des Betriebsrats nicht möglich. Wie dramatisch sich eine Nicht-Verlängerung der für ein Jahr gültigen sogenannten Regelungsabrede mit der Geschäftsführung auswirken würde, rechnet der Betriebsrat in seinem Flugblatt vor: Im November 2015 sei die Vereinbarung für sieben Stationen getroffen worden, heute sei sie auf zwölf Stationen ausgedehnt. Noch im Januar seien täglich im Durchschnitt etwa neun Leiharbeiter im Einsatz gewesen, heute seien es durchschnittlich knapp 30. Im Juli leisteten diese 6.827 Stunden in den HSK.
Hat Personalmange zu Stationsschließungen geführt?
Nach Informationen des „Wiesbadener Tagblatts“ habe die Personalknappheit an den HSK bereits zur dauerhaften Schließung von Stationen geführt. Betroffen sei beispielsweise die Neugeborenenabteilung der Kinderklinik. Eine weitere Abteilung der Kinderklinik wurde zumindest zeitweise geschlossen. Der Betriebsrat fordert von der Geschäftsführung, „die Zahl der belegbaren Betten an das vorhandene Pflegepersonal“ anzupassen.
Viele gingen offenbar auf eigenen Wunsch
Die Ankündigung des Betriebsrats fällt zeitlich zusammen mit dem Auslaufen der 2014 mit der Geschäftsführung geschlossenen Betriebsvereinbarung zum „sozialverträglichen Stellenabbau“. Die damalige Geschäftsführung hatte nach dem Kauf der einst kommunalen Klinik vom Konkurrenten Rhön angekündigt, insgesamt 391 Stellen abbauen zu wollen. Darunter sollten lediglich 92 Pflegekräfte sein. Allerdings, so schreibt das „Wiesbadener Tagblatt“ und beruft sich dabei auf interne Quellen, hätten in dieser Zeit insgesamt 230 Pflege-Vollzeitkräfte die Klinik verlassen, die meisten von ihnen auf eigenen Wunsch.
HSK-Geschäftsführer Kristian Gäbler erklärte gegenüber der Zeitung, die Verteilung der entfallenen Stellen entspreche „ungefähr den damals angekündigten Zielgrößen“. Die Zahl der Leiharbeitskräfte schwanke und sei „beispielsweise in der Urlaubszeit höher“. Gäbler weiter: „Unser Ziel ist es, in Zukunft ohne Leiharbeitskräfte auszukommen.“


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