
„Zugangskontrollen zu installieren, wie wir sie an Flughäfen kennen, ist bei uns nicht möglich“, sagte der Präsident der Organisation, Gerald Gaß, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir würden die Abläufe im Klinikalltag massiv behindern.“ Auch bei Patienten würde dies für Unverständnis sorgen.
„Die Krankenhäuser sind ein öffentlicher Raum, deren Schutz eine Herausforderung ist“, betonte Gaß. Dies versuchten Kliniken im Alltag „bestmöglich zu gewährleisten“. Den tödlichen Messerangriff auf den Mediziner in der Charlottenburger Schlosspark-Klinik vom Dienstagabend wertete Gaß als „absolute Ausnahme“ - solche Taten seien ausgesprochen selten. Solche Extremereignisse ließen sich in einer offenen Gesellschaft auch nie ganz ausschließen.
In Krankenhäusern gebe es zum Beispiel Schulungen für Mitarbeiter und Deeskalationstrainings, schilderte Gaß. Es gehe darum, auffällige Menschen anzusprechen und zu versuchen, „Situationen frühzeitig zu erkennen und dadurch zu vermeiden“, so Gaß. Sicherheitsdienste kämen zum Teil in Rettungsstellen zum Einsatz: Die Ambulanzen, wo viele Patienten aufeinanderträfen, seien Problembereiche - auch weil die Patienten teilweise selbst in einer Ausnahmesituation und aufgeregt seien. Es komme dort öfter zu Streits bis hin zu körperlichen Übergriffen, wenn sich Patienten oder Angehörige „nicht schnell genug oder nicht aufmerksam genug betreut und behandelt fühlen“, so Gaß.
Der 59 Jahre alte Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker war während eines öffentlichen Vortrags von einem Zuhörer mit einem Messer am Hals attackiert worden und gestorben. Der Angreifer, ein 57-Jähriger aus Rheinland-Pfalz, wurde von einem zufällig anwesenden Polizisten überwältigt und später festgenommen. Der Polizist wurde schwer verletzt.





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