
Fragen zu Effektivität, Effizienzreserven, Allokation und Priorisierung sind in Gesundheitssystemen tief verankert, jedoch nicht stringent am Outcome Gesundheit ausgerichtet. Wenn Ökonomie – die nicht nur im Gesundheitswesen oft als Ökonomisierung missverstanden und verteufelt wird – sinnvoll ausgerichtet ist, kann sie wesentliche Anreize setzen, um die Versorgung zu verbessern. Konkret geht es dabei um die konsequente Nutzung von Daten für mehr Qualitätstransparenz, definierte Leitplanken und Handlungsspielräume sowie verhaltensökonomische Ansätze, so der BMC über sein Strategiepapier.
Im Detail geht es um drei wesentliche Thesen für ein attraktives Gesundheitssystem:
- Messen, Vergleichen und Nutzen von Daten fördert die Qualität:
- Erhebung und Veröffentlichung aufbereiteter Versorgungsdaten zu Leistungserbringern und sektorübergreifenden Behandlungsverläufen.
- Einsatz von Real World Evidenz für mehr Wissen über Gesundheitstechnologien
- Erhebung und Veröffentlichung von Kennzahlen über Krankenkassen und -versicherungen
- Innovationen brauchen Handlungsspielräume und Leitplanken
- Verankerung von verlässlichen Leitplanken
- Förderung von unternehmerischem Handeln
- Kontinuierliche Strukturbereinigung mit Marktzugang und -austritt
- Veränderungen müssen vom Menschen her gedacht werden
- Versorgungsmodelle, die sich an den Lebensrealitäten orientieren
- Förderung der Übernahme von Verantwortung für die Gesundheit von Patientinnen und Patienten
- Honorieren von Qualität
Der BMC fordert auch, dass sich ein attraktives Gesundheitssystem nach den dort Tätigen richtet hinsichtlich Arbeitsbedingungen, Bezahlung, Verantwortung, digitaler Unterstützung, Entwicklungsmöglichkeiten und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es brauche eine Vision des Zusammenspiels von Mensch, Digitalisierung und weiteren Bestandteilen.
Das ausführliche Strategiepapier gibt es hier.
Am 16. Juni um 15:15 Uhr diskutieren Prof. Volker Amelung (Vorstandsvorsitzender BMC), Prof. Johann-Matthias Graf von der Schulenburg (Leibniz Universität Hannover) und Franz Knieps (Vorstand BKK Dachverband e.V.) das Strategiepapier in einem digitalen Gespräch. Weitere Infos und Teilnahme.





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