Es war eine ganz normale Operation bei einer Parkinson-Patientin. Die Ärzte an der Uniklinik Tübingen hatten der 72-Jährigen zwei Elektroden für einen Hirnschrittmacher implantiert, berichtet die Zeitung "Die Welt" auf ihrer Webseite. Es geht um ein spätes Stadium der Krankheit, in dem es bislang kaum Hilfe für die Patienten gibt. Weiter heißt es in der Zeitung:
"Wenn die Krankheit weiter fortschreitet, werden seit mehr als zehn Jahren Hirnschrittmacher eingesetzt. Über kleine Elektroden wird dann Strom in eine bestimmte Region im Gehirn geleitet - dadurch wird das Zittern der Hände sehr viel schwächer. Aber wenn die Krankheit so weit fortgeschritten ist, dass ein Patient kaum noch laufen kann, stoßen die Ärzte noch an ihre Grenzen." Als die Ärzte der 72jährigen jedoch den Hirnschrittmacher implantiert hatten, waren nicht nur ihre Hände ruhig geworden, sie konnte auch besser gehen. Allerdings war der Effekt nach einigen Tagen wieder verschwunden. "Die Welt" schreibt dazu:
"Offensichtlich war nach der Operation ein Bereich im Gehirn rund um die Elektrode ganz leicht angeschwollen. Durch diese Schwellung wurde ein bestimmtes Areal des Gehirns gereizt - mit einem ähnlichen Effekt wie bei einer Reizung durch einen elektrischen Impuls des Hirnschrittmachers." In der Fachwelt sorgt die Entdeckung der Tübinger Ärzte schon für einige Aufmerksamkeit. Das "Journal of Neurology" hat einen ersten Bericht darüber veröffentlicht. Günther Deuschl, Ärztlicher Direktor an der Klinik für Neurologie in Kiel, warnt trotzdem vor überzogenen Erwartungen. "Es handelt sich um eine Einzelbeobachtung", betont der Professor in der "Welt".


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