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Jahrestagung der Onkologen"Armut fördert Krebs, Krebs fördert aber auch Armut"

In 80 Tagen beginnt in Wien die Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie. Krebs ist sehr heterogen, unterstreichen die Fachleute. Sie zeigen sich aber auch optimistisch im Kampf gegen die Krankheit.

Vor allem bei der medikamentösen Krebsbehandlung hat es in den letzten 15 Jahren enorme Erfolge gegeben. Beispiele sind eine jetzt normale Lebenserwartung für Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie durch Imatinib, höhere Heilungschancen und längere Lebenserwartung bei Patientinnen und Patienten mit Non-Hodgkin-Lymphomen durch Rituximab, niedrigere Rückfallraten oder eine längere Überlebenszeit bei Patientinnen mit Brustkrebs durch Trastuzumab. Allein in den letzten zwei Jahren wurden für die Hämatologie und Onkologie mehr als 20 Medikamente neu oder in neuen Indikationen zugelassen.

Krebs ist sehr heterogen
In der Grundlagenforschung wird die heterogene Natur bösartiger Tumore immer deutlicher. Von ihrer Entstehung auf Stammzellebene, durch genetische Prädispositionen und durch das umgebende Gewebe entwickeln sich Krebserkrankungen bei den Betroffenen sehr unterschiedlich. Der Umgang mit den neuen Medikamenten und die Tumorheterogenität stellen hohe Anforderungen an die behandelnden Ärzte.

Schwerpunkt: Langfristige Effekte einer Therapie
Ein besonderer – krankheitsübergreifender – Schwerpunkt auf der Jahrestagung sind die langfristigen Effekte einer erfolgreichen Krebstherapie. Neben direkten körperlichen Nebenwirkungen leiden viele Patienten unter psychischen und sozialen Folgen. Das macht Kongresspräsident Richard Greil deutlich: "Armut fördert Krebs, Krebs fördert aber auch Armut", so Greil. Denn: gerade junge Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankungen haben eine schlechtere berufliche Perspektive. Auf dem Kongress diskutieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer neben den Ursachen auch Konzepte zum besseren Umgang mit möglichen Schwierigkeiten.

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