Jeweils ein Arzt und ein Apotheker sollen für ein Jahr die kontinuierliche Betreuung eines Patienten übernehmen, schlugen die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) am Dienstag in Berlin vor. Ärzte sollten künftig Wirkstoff, Stärke, Menge und Darreichungsform aufs Rezept schreiben, Apotheker die Mittel dann aussuchen. Ein exakter Medikationsplan gebe an, welches Mittel der Patient in welcher Dosis wann und wie lange einzunehmen habe.
So könnten die Krankenkassen nach Ansicht von ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf im Jahr 2,1 Milliarden Euro sparen. Viele unbenutzte Arzneimittel würden heute nämlich weggeworfen. Die Änderungen sollten im derzeit geplanten Gesetz für eine bessere Patientenversorgung aufgenommen werden, forderten die Verbände. KBV-Vorstand Carl-Heinz Müller verlangte, die Ärzte dafür von Beschränkungen bei der Arzneiverordnung zu befreien. KBV-Chef Andreas Köhler forderte, zur Behebung des Medizinermangels die Arztsitze in einer Region nicht nach Einwohnerzahl, sondern nach Krankheitshäufigkeit zu vergeben.
Die Kassen reagierten skeptisch. Den Ärzten und Apothekern gehe es nur wieder um eine weitere Honorarerhöhung. So sollten passgenaue Arzneiverordnungen heute schon pure Selbstverständlichkeit sein, betonte ihr Verband.


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