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Klinikum Bremen MitteChefarzt verweigern Aussage zum Frühchen-Tod

Die Aufklärung der tödlichen Infektionswelle auf einer Bremer Frühchenstation zieht sich hin.

Der frühere Chefarzt der betroffenen Kinderklinik hat seine Aussage im Untersuchungsausschuss verweigert. Auch die als Zeugen geladenen vier Oberärzte und zwei Hygieneexpertinnen wollten keine Angaben machen. Der Ausschuss sollte anschließend in einer nichtöffentlichen Sitzung beraten, ob die Zeugen ein Aussageverweigerungsrecht haben.

Seit April hatten sich auf der Intensivstation für Früh- und Neugeborene im Klinikum Mitte mehrere Babys mit einem multiresistenten Darmkeim angesteckt. Drei Kinder starben im August und Oktober an der Infektion. Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) und die Öffentlichkeit erfuhren jedoch erst Anfang November von den Vorfällen. Kurz darauf entließ der Klinikverbund den zuständigen Chefarzt. Er soll das Problem nicht rechtzeitig erkannt haben. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 58 Jahre alten Mediziner wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung. Aus diesem Grund wollte er sich nicht vor dem Untersuchungsausschuss äußern. Die Anklagebehörde habe ihn noch immer nicht befragt, sagte sein Anwalt. Solange er nicht wisse, was ihm konkret vorgeworfen werde, werde er keine Aussage machen.

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