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ArztausbildungChirurgen warnen vor "Medizinstudium light"

Der Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) warnt vor Problemen bei der zukünftigen Ausbildung von Ärzten. Neben der Anpassung des Medizinstudiums an den Aufbau des Bachelor- und Masterstudienganges kritisiert der Verband die Medizinerausbildung an den privaten Medical Schools.

BDC-Präsident Hans-Peter Bruch ist mit den Überlegungen des Wisschaftsrates zur Weiterentwicklung des Medizinsstudiums nicht glücklich. "Erfolgreiche Modellstudiengänge wurden weder evaluiert, noch in die Überlegungen des Wissenschaftsrates einbezogen. Eine Aufhebung der Fächergrenzen macht die hochspezialisierte fachbezogene Forschung schwierig. Diese kann jedoch nur an Universitäten mit den angeschlossenen Universitätskliniken gelingen. Hier aber werden zunehmend die dringend benötigten Gelder gestrichen", so Bruch.

Die zunehmende Schaffung von Studienplätzen an privaten Medical Schools ist für den BDC der falsche Weg. "Dann haben wir in der Zukunft einfach nur mehr Ärzte die nach dem gerade aktuellen Standard behandeln. Die Zahl derer, die Technik und Methoden weiterentwickeln, wird jedoch abnehmen." Wenn Patienten auch in Zukunft mit neuesten Technologien und nach neuesten Methoden behandelt und operiert werden sollten, müsse die Politik umdenken und die Universitätskliniken stärken, so der Chirurg.

Bruch ist mit seiner Kritik an der Praxis der medizinischen Ausbildung an Medical Schools nicht allein. Auch der Deutsche Fakultätentag warnt vor einer einseitig starken Praxisorientierung der privaten Medizinschulen. Mehr zum Thema in der Oktober-Ausgabe der kma (Erscheinungstag: 6. Oktober).

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