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CottbusKonzept und Finanzierungsplan für Universitätsmedizin liegen vor

In Cottbus soll in gut vier Jahren mit der Ausbildung von Medizinern begonnen werden. Im März wird das Konzept zur Universitätsmedizin im Kabinett vorgestellt. Ministerin und Projektbeauftragte sind optimistisch, doch es gibt noch viele Fragen.

Aus der Vogelperspektive sind sechs Medizinstudenten in blauen Kasacks zu sehen, sie lernen zusammen und sprechen über etwas, das auf einem Laptop zusehen ist.
Africa Studio/stock.adobe.com
Symbolfoto

Die Gründung einer Universitätsmedizin in Cottbus nimmt weiter an Fahrt auf. Ein Konzept dazu soll am 21. März dem Brandenburger Kabinett vorgelegt werden. Diesen Termin nannte Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) am 15. Februar im zuständigen Ausschuss. „Wir sind im Zeitplan“, sagten Schüle und die Projektbeauftragte Ulrike Gutheil. Auch ein Finanzierungsplan für das Vorhaben liege vor. Das Konzept solle anschließend dem Wissenschaftsrat zur Begutachtung zukommen. Die Lausitz soll mit dem Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus zu einer Modellregion für neue Ansätze zur Gesundheitsversorgung werden.

Das Vorhaben soll unter Mitwirkung und Vernetzung vieler Akteure gelingen. Unter anderem hätten 60 bis 65 Arztpraxen bereits eine Zusammenarbeit zugesagt, berichtete Gutheil. Auch der Städte- und Gemeindebund habe ein positives Votum zum Projekt abgegeben.

Keine Angaben zur Trägerstruktur

Zur Trägerstruktur für die Unimedizin wollten sich weder Schüle noch Gutheil äußern. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird darüber nachgedacht, eine medizinische Fakultät nicht wie angedacht an die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg anzugliedern, sondern eine andere Trägerstruktur zu etablieren. Auch andere Medien hatten darüber berichtet. Uni-Präsidentin Gesine Grande kritisierte, die Universität sei in den Entscheidungsprozess nicht eingebunden.

Es werde ein Votum zur Organisationsform geben, sagte Gutheil. Das Thema werde im Kabinett diskutiert. „Uns ist ganz wichtig in dem Konzept, dass wir ganz eng mit der BTU Cottbus wissenschaftlich und auch sonst zusammenarbeiten. Sie ist für uns die Mutteruniversität vor Ort. Hier wird großartige Forschung entstehen (...), egal in welcher Organisationsform“, betonte die Projektbeauftragte. Es gehe darum, die optimale Struktur zu finden. Bei einem Trägerwechsel müssten unter anderem viele rechtliche Fragen geklärt sein.

Gutheil berichtete zudem von einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Stadt Cottbus bei der Planung der Flächen für das Projekt. Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) ist Aufsichtsratsvorsitzender des Carl-Thiem-Klinikums (CTK). Der größte Versorger in Brandenburg soll zu einem Universitätsklinikum in Landesträgerschaft ausgebaut werden. Der geplante Ausbau soll mit 1,9 Milliarden Euro aus dem Strukturfonds des Bundes für die Kohleregionen finanziert werden. Zudem soll das CTK digitales Leitkrankenhaus werden. Einen Antrag dazu habe die Einrichtung gestellt, die Begutachtung solle im März abgeschlossen sein, teilte Gutheil mit. Auch bei der Einstellung von Personal am CTK habe man die Einrichtung als Uniklinikum im Fokus.

Die geplante Unimedizin in Cottbus ist eines der Leuchtturmprojekte im Lausitzer Strukturwandel. Das Land hat eine Expertenkommission eingesetzt, die sich für eine solche Ausbildung ausgesprochen hat, bislang aber an die BTU angegliedert. Die ersten Studenten an der Medizinischen Fakultät Cottbus sollen zum Wintersemester 2026/27 starten.

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