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Universität MünsterDoktorvater drohen nach Plagiatsfällen Konsequenzen

Nach mehreren Plagiatsfällen bei medizinischen Promotionen an der Universität Münster muss ein betreuender Professor mit Sanktionen rechnen. Eine interne Untersuchungskommission wirft ihm "schweres wissenschaftliches Fehlverhalten" vor.

Der Medizinprofessor hatte mindestens zwei Wissenschaftler betreut, denen ihre Doktorgrade wieder aberkannt wurden, weil sie abgeschrieben hatten, erklärte ein Sprecher der Universität Münster und bestätigte damit einen Bericht der "Westfälischen Nachrichten".

"Schweres wissenschaftliches Fehlverhalten"
Wegen der Plagiatsfälle hatte eine Untersuchungskommission die Rolle des Betreuers überprüft. Das Gremium habe der medizinischen Fakultät nun empfohlen, den Professor für schweres wissenschaftliches Fehlverhalten zu sanktionieren, sagte der Sprecher. Vorgeschlagen worden sei, dem Forscher bestimmte Zusatzprivilegien und leistungsorientierte Boni abzuerkennen. Ob die Strafe verhängt wird, entscheidet der Fachbereich in seiner nächsten Sitzung am 20. Oktober.

Verdachtsfälle häufen sich
Seit Mai 2014 sieht sich die medizinische Fakultät der Uni Münster mit einer auffälligen Häufung von Verdachtsfällen konfrontiert, dokumentiert von der Internetplattform VroniPlag Wiki, die Hochschulschriften – hauptsächlich Dissertationen – untersucht, die unter Plagiatsverdacht geraten sind. Von der Münsteraner Uni eingesetzte Experten überprüfen derzeit 23 Fälle, in denen Medizin-Doktoranden getäuscht haben sollen. Insgesamt wurden drei Titel entzogen und vier Rügen wegen wissenschaftlicher Fehler ausgesprochen. In den anderen Fällen dauert die Prüfung laut dem Uni-Sprecher noch an.

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