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Zahl der Rauschmittel steigtDrogenhandel im Internet floriert

Der Verkauf von neuen synthetischen Drogen über das Internet boomt. Die Europäische Drogenbeobachtungsstelle (EBDD) erfasste im vergangen Jahr 693 Online-Shops, die an Konsumenten in mindestens einem EU-Staat Drogen verschicken.

Zwei Jahre zuvor hatte es erst 170 solche Portale gegeben. Es sei sehr schwer, ihnen den Riegel vorzuschieben, weil sie ihre Adressen schnell wechseln, sagte Felix Tretter von der Bayerischen Akademie für Sucht und Gesundheitsfragen beim 12. Suchtforum in München. Im Internet angeboten werden unter anderem Blumenerde, Düngemittel oder Badesalze, die mit synthetisch wirksamen Substanzen versetzt sind und von Konsumenten geschnupft oder geraucht werden.

Auch die Zahl der angebotenen Drogen steigt ständig: Entdeckte die EBDD zwischen 2000 und 2005 noch jährlich fünf neue Rauschmittel pro Jahr, kam im vergangenen Jahr jede Woche eine neue psychoaktive Substanz auf den europäischen Markt. Diese "Legal Highs" können so schnell verändert werden, dass der Gesetzgeber mit der Aufnahme ins Betäubungsmittelgesetz nicht nachkommt. Für Notärzte, die nach dem Drogenkonsum gerufen werden, sei es immer schwerer zu erkennen, um welche Droge es eigentlich geht, sagte Heidemarie Lux von der bayerischen Ärztekammer. Auch die Drogenhilfe werden durch ständig neue Drogen vor große Herausforderungen gestellt. "Wir hinken hinterher", sagte Tretter. Wirkungsweisen und Langzeitfolgen der neuen Drogen seien unbekannt.

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