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1331 DrogentoteDrogenkonsum junger Deutscher besorgniserregend

Der Konsum illegaler Drogen ist nach Behördenangaben vor allem ein Jugendphänomen. Fast jeder zehnte Deutsche zwischen 18 und 39 Jahren hat 2009 zu einem Rauschmittel gegriffen. Dabei bleibt Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Droge.


Der Drogenkonsum von jungen Deutschen ist weiter besorgniserregend. Fast jeder Zehnte der 18- bis 39-Jährigen hat im vergangenen Jahr mindestens einmal eine illegale Droge genommen. Dies geht aus dem Jahresbericht der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (DBDD) hervor, der am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.

Am weitesten verbreitet ist bei den 18- bis 39-Jährigen Cannabis. Mit 9,3 Prozent liegt der Wert für 2009 um 0,1 Punkte höher als bei der letzten Erhebung 2006. "Die Verbreitung illegaler Drogen scheint aber insgesamt nicht zu steigen", sagte DBDD-Leiter Tim Pfeiffer- Gerschel. Rund vier Millionen Europäer würden täglich oder fast täglich Cannabis konsumieren, sagte Wolfgang Götz, der Chef der EU- Drogenbeobachtungsstelle (EBDD).

Im vergangenen Jahr haben 9,9 Prozent der 18- bis 39-Jährigen illegale Drogen konsumiert. Bei der letzten Erhebung 2006 war der Wert um 0,3 Punkte niedriger. Von den 18- bis 64-Jährigen hat 2009 im Schnitt jeder Zwanzigste einmal zu einer illegalen Droge gegriffen.

In Deutschland kamen 1331 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen ums Leben. Das ist ein Rückgang um acht Prozent im Vergleich zu 2008. Das Durchschnittsalter eines Drogentoten beträgt Pfeiffer- Gerschel zufolge 36 Jahre.

Der Drogen-Konsum ist dem Bericht zufolge ein Phänomen, das vor allem unter jungen Menschen verbreitet ist. 2009 nahmen im Schnitt 14 Prozent der unter 30-Jährigen Rauschmittel. Der Anteil bei den Älteren lag bei etwa 2 Prozent. "Die Konsumerfahrung bei Männern ist auf das Jahr gesehen fast doppelt so hoch wie bei Frauen", sagte Pfeiffer-Gerschel.

Die Bundesdrogenbeauftragte Mechthild Dyckmans zeigte sich vor allem zufrieden mit den Konsumzahlen von Kokain, die in Deutschland "vergleichsweise niedrig" seien. Sie forderte, insbesondere die Verbreitung neuer synthetischer Drogen aufmerksam zu beobachten.

Bereits am Mittwoch hatte die EBDD die Zahlen für Europa vorgelegt. Demnach ist jeder fünfte Drogenkonsument, der sich in Europa in Behandlung begibt, älter als 40 Jahre. Die Behörde sieht auf die Gesellschaf eine Kostenlawine zurollen. Die Behandlung von Älteren sei teuer, weil sie besondere Therapien benötigen.

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