Die Folge sei, dass Schätzungen zufolge jede zweite bis dritte Totenbescheinigung in Deutschland Fehler aufweise. So hatte im vergangenen März in der Uckermark eine Notärztin bei einem Toten eine natürliche Todesursache attestiert, obwohl sich an seinem Körper drei Stichwunden befanden. Wenig später gab es einen vergleichbaren Fall in Berlin. Die beiden Länder haben eine Studie in Auftrag gegeben, um die Problematik zu beleuchten. Federführend sei die Charité in Berlin, sagte eine Sprecherin des Potsdamer Gesundheitsministeriums. Ergebnisse lägen noch nicht vor.
Das Brandenburgische Landesinstitut für Rechtsmedizin besteht in diesem Jahr seit 30 Jahren. In dieser Zeit sollte es immer wieder geschlossen werden - zuletzt 2013. "Das hat uns bestimmt ein Viertel der Arbeitskraft gekostet und von der eigentlichen Tätigkeit abgelenkt", sagte Semmler. In Potsdam und der Nebenstelle gibt es 24 Mitarbeiter. Jährlich werden am Institut etwa 600 Obduktionen durchgeführt. Dazu kommen unter anderem rund 4.000 Analysen auf Alkohol im Blut und etwa 1.500 Drogentests.


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