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HochrisikogeburtenExperten fordern zentrale Versorgung Frühgeborener

Die Überlebenschancen von Frühchen können nach Ansicht von Münchner Medizinern vor allem mit einer zentralisierten Versorgung verbessert werden.

"Wir verfolgen das Konzept, dass die Höchstrisikogeburten an wenigen Standorten konzentriert werden", sagte Andreas Schulze vom Universitätsklinikum Großhadern am Freitag. "Diese Kinder haben nur dann eine gute Prognose, wenn wir zusammen mit der Risikogeburtshilfe kompetent Mutter und Neugeborenes versorgen können", sagte er anlässlich des Weltfrühgeborenentages am 17. November.

Eine optimale Behandlung sei nur dann möglich, wenn die Betreuung von Frühchen Routine für Ärzte und Schwestern sei. "Das kann nicht erworben werden, wenn sie nur ein solches Kind pro Monat oder pro Vierteljahr behandeln", sagte Schulze. Deshalb arbeiteten die wenigen Pränatalzentren in anderen Ländern häufig effektiver. In ganz Australien gebe es nur vier dieser Level-1-Zentren, allein in Bayern hingegen 41.

Insgesamt kommt den Angaben zufolge jedes zehnte Kind zu früh auf die Welt. Die Frühgeborenen seien somit die größte Kinderpatientengruppe, sagte Silke Mader, Vorsitzende der European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI). Von einer Frühgeburt spricht man, wenn das Kind vor der Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommt. Meistens wiegen die Kinder dann nicht mehr als 2500 Gramm.

Gründe für eine Frühgeburt können den Medizinern zufolge eine Infektion, eine Mehrlingsschwangerschaft oder Stress sein. Mit der größte Risikofaktor sei das Alter der Frauen. "Unsere Schwangeren werden immer älter, sie bringen Risiken mit", sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Klaus Friese.

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