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Krebs im KindesalterForscher entdecken neue Ursache

Forscher der Universitätskliniken Hamburg-Eppendorf, Schleswig-Holstein und Münster haben eine neue Ursache für Krebs im Kindesalter entdeckt.

Das Forscherteam berichtet in der Fachzeitschrift "American Journal of Human Genetics" über ihre Entdeckung. Nach Angaben von Reinhard Schneppenheim, Direktor der Klinik für Onkologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), konnte durch die Analyse der bösartigen Tumoren zweier Geschwisterkinder ein neues Gen identifiziert werden, dessen Defekte mit der Entstehung von Rhabdoid-Tumoren unmittelbar im Zusammenhang stehen.

Die drei Arbeitsgruppen beschäftigen sich seit Jahren mit den genetischen Ursachen dieser Tumoren, um neue Ansätze für die Therapie zu finden. Die Arbeitsgruppen der Kliniken bilden gemeinsam das Deutsche Referenzzentrum für die genetische Analyse dieser Tumoren.

Dieses ist eng eingebunden in das "Europäische Register für Rhabdoid-Tumoren" (EU-RHAB. In diesem Register werden europaweit die Informationen zu diesen seltenen Tumoren, die meist bereits im ersten Lebensjahr auftreten und mit den derzeitigen Therapien oft nicht heilbar sind, zusammengeführt. Die Experten gehen pro Jahr in Deutschland von 40 bis 50 betroffenen Kindern aus.

Das neu entdeckte Gen heißt BRG1 und spielt offensichtlich auch eine Rolle bei einigen Krebserkrankungen Erwachsener wie Lungenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Prostatakrebs. "Unsere Entdeckung wird daher auch Bedeutung für diese Krebserkrankungen haben", sind die Wissenschaftler überzeugt.

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