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ExpertenForschung zu Arthrose vorantreiben

Rheumatologen wollen die Forschung zur Behandlung der Arthrose vorantreiben und warnen zugleich vor einem Facharztmangel in dem Spezialgebiet.

Nach Auskunft der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) haben fünf Millionen Menschen in Deutschland Beschwerden durch den Abbau des Gelenkknorpels. "Wir wissen erstaunlich wenig über die Ursachen der Arthrose", sagte Generalsekretär Prof. Ekkehard Genth am Donnerstag in Hamburg. Von Mittwoch kommender Woche an (15.-18. September 2010) treffen sich in Hamburg mehr als 2000 Experten zum 38. Kongress der DGRh. Der Begriff "Rheuma" umfasst mehr als 100 verschiedene Krankheitsbilder.

Früher sei man bei einer Arthrose von Knorpelverschleiß durch Belastung ausgegangen, sagte Genth. Eine Arthrose werde aber wohl in Gang gesetzt durch eine erste Schädigung des Knorpels, etwa durch eine Entzündung oder Stoffwechselstörung. Es gebe noch keine Therapie, die den Knorpelabbau aufhalten könne. Hauptsächlich sind Hüfte, Knie und Finger von einer Arthrose betroffen. Ein Ansatz sei die Verpflanzung von Knorpelzellen und -gewebe oder Ersatzknorpel. Dieser habe aber oft nicht die Qualität wie "richtiger" Knorpel.

Vor einem Nachwuchsproblem warnte Prof. Jürgen Wollenhaupt von der Schön Klinik Hamburg-Eilbek. In einer Befragung habe sich gezeigt, dass nur zwei Drittel der Ärzte mit einer Weiterbildungsberechtigung auch Rheumatologie-Nachwuchs ausbilde. Oft fehle es an Stellen, sagte Wollenhaupt. Auch in der Kinderrheumatologie sind Experten rar gesät.

Fortschritte gibt es laut Wollenhaupt auf dem Gebiet der Rheumatoiden Arthritis. Diese chronische Erkrankung betrifft laut DGRh rund 440 000 Menschen in Deutschland. Durch eine Entzündung der Gelenkinnenhaut kommt es zu Schmerzen und Einschränkungen der Bewegungsfähigkeit. Deren Behandlung und auch die Früherkennung habe sich jedoch klar verbessert. Eine Langzeitstudie mit mehr als 30 000 Patienten habe gezeigt, dass im Jahr 2007 deutlich weniger Menschen wegen ihrer Beschwerden bei der Arbeit fehlten als 2001.

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