Warum neigen Zellen bei älteren Menschen dazu, häufiger zu mutieren und Krankheiten wie Krebs zu entwickeln? Dieser Frage geht der Molekularbiologe Francesco Neri am Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) nach. An Darmstammzellen erforscht der junge Italiener, welche Rolle die sogenannte DNA-Methylierung dabei spielt. Dafür hat Neri neuartige Genkartierungstechniken entwickelt, um Mechanismen zu finden, die die DNA-Methylierung bei Stammzellen beeinflussen und nicht zu notwendigen DNA-Anpassungen, sondern zu schädlichen Veränderungen führen. Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat dem Nachwuchsforscher nun für seine Arbeiten am 15. November den mit 1,60 Millionen Euro dotierten Sofja Kovalevskaja-Preis verliehen, einen der höchstdotierten Wissenschaftspreise Deutschlands. Mit dem Sofja Kovalevskaja-Preis sollen hochkarätige Wissenschaftler aus dem Ausland nach Deutschland geholt werden. Mit Francesco Neri ist erstmals ein Preisträger nach Thüringen rekrutiert worden. Er wird das Preisgeld verwenden, um am Leibniz-Institut für Alternsforschung eine neue Junior-Forschungsgruppe zur „Epigenetik des Alterns“ aufzubauen. Der Sofja Kovalevskaja-Preis wurde nach der 1850 geborenen russischen Mathematikerin Sofja Kovalevskaja benannt.
Francesco Neri wurde 1981 in Italien geboren, wo er an der Universität Siena Molekularbiologie studierte und in Biotechnologie promovierte. An der Human Genetics Foundation in Turin forschte er zwischen 2011 und 2016 zunächst als Postdoktorand, ab 2015 dann als Research Assistant. Zweimal war er in dieser Zeit als Gastwissenschaftler am Radboud University Medical Centre in Nijmegen, Niederlande, tätig. Sein Forschungsfokus lag dabei auf der Erforschung der Epigenetik von Stammzellen unter Anwendung von Next Generation Sequenzierungstechniken. Seit Juli 2016 ist er am FLI Leiter einer Junior-Forschungsgruppe.


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