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Gerissene ImplantateFranzösinnen mit Silikonbusen ziehen vor Gericht

Mehr als 500 Französinnen mit Silikonbusen haben Strafanzeige gegen einen Hersteller der Brustimplantate eingereicht.

Das Unternehmen PIP hat nach Auffassung der Klägerinnen fehlerhafte und nicht den Bestimmungen entsprechende Silikonkissen auf den Markt gebracht. Schmerzen, gerissene Implantate und Entzündungen sollen die Folge gewesen sein.

"Das ist einer der größten Skandale im Gesundheitswesen seit Jahren", sagte ein Anwalt der Opfer bei der Übergabe der Strafanzeigen an die Staatsanwaltschaft von Marseille am Donnerstag. Viele der Betroffenen fordern, dass der Hersteller für den Austausch der Silikonkissen aufkommt. Die Staatsanwaltschaft hatte bereits im vergangenen März Vorermittlungen gegen den Hersteller eingeleitet. Bei einer Inspektion in einem PIP-Werk war in Prothesen anderes Silikon gefunden worden als angegeben. "Die waren überhaupt nicht regelkonform", sagte Jean-Claude Ghislain von der französischen Behörde für medizinische Sicherheit Afssaps. Vermutlich seien Zehntausende Frauen in Europa und den USA betroffen.

Ärzte waren auf das Problem gestoßen, weil ungewöhnlich viele Frauen mit PIP-Implantaten wegen gerissener Silikonkissen nachoperiert werden mussten. Die Affsaps ordnete an, die Produkte vom Markt zu nehmen. Die betroffenen Frauen wurden aufgerufen, regelmäßig zur Mammografie zu gehen.

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