"Ihre Verabreichung erfordert unbedingt eine ärztliche Einschätzung und Begleitung", erklärte der Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF), Christian Albring. Die in dem Mittel enthaltenen Steroidhormone seien keine beliebigen Pharmaka. Die Dosis des Hormons Levonorgestrel sei bei der Notfall-Pille 15 Mal höher als bei der Antibabypille. Nichtzuunterschätzende Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit könnten auftreten.
In Großbritannien gibt es derzeit eine Debatte um die kostenlose Zusendung der Pille. Dort kann das Medikament auf der Internetseite der staatlichen Schwangerschaftsberatung BPAS von Frauen bestellt werden. Politiker und Verbände kritisieren die Aktion scharf. "Die Erfahrungen im In- und Ausland, wo aus personeller und finanzieller Not die Verordnungspflicht aufgehoben wurde, haben gezeigt, dass die kompetente ärztliche Beratung erforderlich ist", hieß es in der BVF-Mitteilung. Mädchen und Frauen könnten nicht einschätzen, ob und wann sie die "Pille danach" einnehmen müssen. Mehr als 50 Prozent der Betroffenen bräuchten das Medikament gar nicht. "Die Rate der Schwangerschaftsabbrüche konnte durch eine Freigabe nicht reduziert werden", betonte Albring.


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