Die Kosten sind vergleichsweise niedrig - mit Brunnenbohrungen und Latrinenbau, mehr Impfkampagnen und der Verteilung von Moskitonetzen könnten vor allem Kinder in Afrika eine Zukunft haben. Ein paar Beispiele:
KINDERSTERBLICHKEIT: Von den mehr als zehn Millionen Kindern, die jedes Jahr vor Erreichen ihres fünften Lebensjahres sterben, leben die meisten in Afrika. Unter den 20 Staaten mit der weltweit höchsten Kindersterblichkeit ist nur Afghanistan ein nicht-afrikanisches Land. Ein Kind, das etwa im westafrikanischen Sierra Leone geboren wird, wird mit hundertmal größerer Wahrscheinlichkeit im Kleinkindalter sterben als ein in Deutschland oder Dänemark geborenes Kind. Im Südsudan ist die Wahrscheinlichkeit, während Schwangerschaft und Geburt zu sterben, für junge Frauen höher als die Wahrscheinlichkeit, einen Schulabschluss zu machen.
MALARIA: Es ist nur ein Mückenstich. Doch mit der Übertragung des Malariaerregers droht vor allem den Jüngsten Lebensgefahr. Malaria ist vor allem in den afrikanischen Ländern ein Kinderkiller, an dem jede Minute ein Kind stirbt. Die Weltgesundheitsorganisation macht Malaria verantwortlich für 20 Prozent der Todesfälle bei Kindern in der Dritten Welt. Die WHO geht von etwa einer Million Todesfälle jährlich und mehr als 140 Millionen Erkrankungen aus. Schon das Schlafen unter einem Moskitonetz und der Einsatz von Insektenmitteln können das Risiko erheblich senken.
HIV/Aids: Vor allem im südlichen Afrika bleiben HIV-Infektionen und Aids-Erkrankungen trotz des besseren Zugangs zu ARV-Medikamenten (antiretroviral) eine der häufigsten Todesursachen. Etwa zwei Drittel der HIV-infizierten Menschen weltweit leben in Afrika, rund 1,3 Millionen Afrikaner starben 2009 an Aids. Die tödliche Immunschwächekramkheit ist vor allem unter Heterosexuellen verbreitet, mehr Frauen als Männer sind infiziert. Großeltern und Geschwister müssen die knapp 15 Millionen afrikanischen Aids-Waisen aufziehen. Vor allem jugendlichen Ersatzmüttern bleibt so die Möglichkeit eines Schulbesuchs versperrt. Aufgrund des geschwächten Immunsystems von Aids-Patienten ist vor allem in städtischen Slums die Zahl der Tuberkulosefälle gerade unter Kindern stark gestiegen.
WASSER: Trinkwasser aus der Leitung oder eine eigene Toilette ist für weltweit knapp 800 Millionen Menschen unvorstellbarer Luxus. In den ländlichen Gebieten Afrikas, aber auch in den Slums der Großstädte wird meist Wasser von Flüssen zum Waschen und Kochen verwendet. Jährlich sterben nach UN-Angaben fast zwei Millionen Menschen an den Folgen von Durchfallerkrankungen durch verunreinigtes Wasser oder unzureichende Sanitäreinrichtungen. Mehr als 1,5 Millionen von ihnen sind Kinder.


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