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Ebola-EpidemieHilfs-Appell an Medizin-Personal

Bundesregierung, Rotes Kreuz und Ärztekammer rufen Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen auf, sich als Freiwillige an Hilfsaktionen in Westafrika zu beteiligen. Gesucht sind Ärzte, Physiotherapeuten, Hebammen, Pfleger, Pharmazeuten, Labor- und Röntgenfachkräfte.

"Wir benötigen dringend freiwillige Helfer für den Aufbau der Krankenstationen", sagte Bundesgesundheitsminister Herrmann Gröhe (CDU) in Berlin. Die Ebola-Epidemie gefährde nicht nur die Sicherheit und Stabilität in Westafrika, sondern nehme globale Dimensionen ein. Gebraucht würden mindestens 130 Krankenschwestern und -pfleger, 40 Ärzte sowie weiteres Fachpersonal.

Die Einschätzung der Lage durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe sich drastisch verschärft. Man wisse um die Risiken eines solchen Einsatzes von Helfern in der Region. Freiwillige würden finanziell abgesichert. Es geht auch um eine Rückkehrgarantie für Helfer zum bisherigen Arbeitgeber. Im Notfall würden Helfer nach Deutschland zurückgeholt, sagte Gröhe. Nach WHO-Angaben haben sich 373 Menschen aus dem Gesundheitsbereich in Westafrika mit Ebola angesteckt, 208 sind gestorben.

DRK liefert mobiles Krankenhaus
Die Bundesregierung unterstütze das Deutsche Rote Kreuz sowohl finanziell als auch logistisch beim Aufbau eines mobilen Krankenhauses und einer Behandlungsstation für Ebola-Kranke in der Krisenregion. Zugleich machte Gröhe klar, dass in Deutschland kein Grund zur Sorge bestehe. Das Gesundheitssystem sei gut aufgestellt, Flughäfen seien vorbereitet. Bei allen bisherigen Verdachtsfällen hätten Bund und Länder gut zusammengearbeitet. In allen Fällen sei in kürzester Zeit eine Infektion ausgeschlossen worden.

DRK-Präsident Rudolf Seiters bat um Unterstützung - auch zur Entlastung von Kollegen vor Ort. Es werde dringend Personal benötigt, um den Ausbruch von internationaler Tragweite einzudämmen. Besonders nötig seien Ärzte, Physiotherapeuten, Hebammen, Pfleger, Pharmazeuten, Labor- und Röntgenfachkräfte.

Bundesärztekammer-Präsident Frank Montgomery warnte, man stehe medizinisch gesehen vor einer globalen Katastrophe, wenn es nicht gelinge, die Epidemie einzudämmen. Es müsse auch zum Schutz der eigenen Bevölkerung alles unternommen werden, dass sich die Krankheit nicht ausbreite. Zuvor hatte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) um Freiwillige geworben.

Unterdessen breitet sich das Ebola-Virus in Westafrika weiter rasant aus. 2917 Menschen sind laut einer Mitteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Donnerstag bis zum 21. September an der Krankheit gestorben. Die Zahl der Infizierten in Guinea, Liberia, Sierra Leone, Nigeria und Senegal sei inzwischen auf 6263 gestiegen. Am stärksten betroffen sei Liberia mit 1677 Todesfällen, gefolgt von Guinea (635) und Sierra Leone (597). Während sich die Situation in Sierra Leone und offenbar auch in Liberia weiter verschärfe, scheine sich die Lage in Guinea zumindest vorübergehend stabilisiert zu haben. Trotzdem gebe es auch hier keinen Grund zur Entwarnung, erklärte die WHO.

Die Bundeswehr startete am Donnerstag ihren ersten Ebola-Hilfsflug nach Westafrika. Eine Frachtmaschine solle vom Köln/Bonner Flughafen rund zehn Tonnen Material in die senegalesische Hauptstadt Dakar bringen, teilte ein Sprecher der Luftwaffe am Mittwoch mit. Die Bundeswehr will in Dakar einen Lufttransportstützpunkt einrichten. Von dort aus soll später eine Luftbrücke nach Monrovia in Liberia eingerichtet werden. Liberia ist mit über 3000 Fällen das am stärksten von Ebola betroffene Land. Senegal hat vor Wochen nur einen Erkrankten gemeldet, der inzwischen als geheilt gilt.

Interessierte Helfer können sich über das Online-Bewerbungssystem DRK HRnet melden: drkhrnet.drk.de/Home.
Weitere Informationen zu Auslandseinsätzen mit dem DRK wie Anforderungen und Voraussetzungen finden sich unter www.drk.de/ueber-uns/stellenboerse/drk-international-vacancies.html.

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