Die Forschergruppe um Betina Vest-Hansen wertete in ihrer Studie "Out-of-hours and weekend admissions to Danish medical departments: admission rates and 30-day mortality for 20 common medical conditions" Datenmaterial von insgesamt 174.192 dänischen Patienten aus dem Jahr 2010 aus. Die Studie wurde im medizinischen Fachjournal "BMJ open" veröffentlicht.
Die Epidemiologen untersuchten - bezogen auf die 20 häufigsten Diagnosen - die Sterberaten von Patienten, differenziert nach Wochentag und Tageszeit. Sie stellten dabei fest, dass an Wochenenden die Sterberate mit 6,4 Prozent (tagsüber) und 6,3 Prozent (nachts) höher ist als an normalen Wochentagen, wo 5,1 Prozent der während der Bürozeiten (8-17 Uhr) eingelieferten Patienten binnen 30 Tagen starben (nachts: 5,7 Prozent.). Die Zahlen legen die Vermutung nahe, dass möglicherweise das stark ausgedünnte Klinikpersonal an Wochenenden mit für die erhöhte Sterberate verantwortlich sind. Wie die Forscher herausfanden, sind jedoch nicht fehlende Ärzte der Grund für die erhöhten Todeszahlen am Wochenende. Es sind Patienten, die zu lange mit dem Arzt- oder Krankenhausbesuch gewartet haben und dann schwer krank ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Die Auswertung der Daten von Intensivstationen ergab, dass die Zahl der Patienten, die nach Einlieferung auf die Intensivstation verlegt worden, am Wochenenden "dramatisch verändert" habe, schreiben die Wissenschaftler. Waren es an Wochentagen durchschnittlich zwei Prozent, stieg die Quote an Wochenenden auf 4,4, Prozent. Besonders deutlich wird der Einfluss des Wochentages, wenn man ihn mit schweren Krankheitsbildern korreliert. Bei Patienten mit Sepsis, COPD oder Angina pectoris stellten die Forscher bei Wochenend-Einweisungen eine bis zu dreifach höhere 30-Tages-Mortalität im Vergleich zu Einweisungen an Werktagen fest.


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