"Bei der Organspende liegt in Deutschland der Fehler im System. Viel zu viele Akteure reden mit. Es herrscht die organisierte Verantwortungslosigkeit", sagte der Vorstand der Patientenschutzorganisation, Eugen Brysch, den Dortmunder "Ruhr Nachrichten" (Dienstag). Nötig sei, dass der Staat klare Vorgaben für die Verteilung von Organen mache. Bahr tue aber nichts in dieser Hinsicht und agiere als Schutzpatron der Selbstverwaltung.
"Es herrscht die organisierte Verantwortungslosigkeit"
Der Bundesärztekammer warf Brysch vor, mit Zahlen zu tricksen. "Ihren Angaben zufolge hat es seit dem Jahr 2000 bei etwa 50.000 Transplantationen in Deutschland 121 Auffälligkeiten gegeben", sagte Brysch. "Dabei bleibt unerwähnt, dass allerhöchstens fünf Prozent der Transplantationen tatsächlich kontrolliert wurden." Minister Bahr hatte zuvor mit Vertretern von Ländern, Ärzten, Krankenkassen und Kliniken im Grundsatz schärfere Kontrollen und Sanktionsmöglichkeiten beschlossen, um Manipulationen bei der Vergabe von Spenderorganen künftig auszuschließen.


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