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UKE-ChefIn Hamburg derzeit jeder blutige Durchfall durch EHEC

Magenkrämpfe und blutiger Durchfall sind in Hamburg derzeit ein sicheres Zeichen für eine EHEC-Infektion.

Das berichtete der Vorstandsvorsitzende des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf (UKE), Jörg Debatin, am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Hansestadt ist bundesweit am stärksten vom aktuellen Ausbruch des gefährlichen Magenkeims betroffen.

Seit Beginn der EHEC-Welle würden am UKE verschiedene Testmethoden zum Erregernachweis kombiniert, erläuterte Debatin der dpa. "Hierbei hat sich gezeigt, dass blutiger Durchfall in Hamburg als Epizentrum ein maximal valides Kriterium für die Diagnose EHEC ist." Der von der Universität Münster entwickelte Schnelltest werde daher am UKE derzeit nur sehr bedingt eingesetzt werden. "In anderen Regionen mit sporadischem Auftreten von EHEC-Infektionen ist ein Schnelltest überaus hilfreich", betonte Debatin.

In Hamburg wurden bisher 569 EHEC-Fälle oder -Verdachtsfälle gemeldet. 110 dieser Infizierten werden stationär in Hamburger Krankenhäusern wegen der schweren Komplikation hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS) behandelt. Für diese Patienten ist eine große Menge Blutplasma nötig. Derzeit reichten die Reserven am UKE aus, sagte Debatin. Langfristig drohe es jedoch zu Engpässen zu kommen, wenn nicht mehr Blut gespendet werde. Er rief die Bevölkerung zu Spenden auf.

Die Uniklinik Münster hatte am Montag mitgeteilt, dass dort Wissenschaftler einen Schnelltest zum Nachweis des EHEC-Erregers entwickelt haben. Mit Hilfe des molekularbiologischen Verfahrens könnten bereits kleinste Mengen des Erregers binnen weniger Stunden auf die speziellen Eigenschaften des Ausbruchsstamms untersucht werden.

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