Davor warnten die Verbände der privaten und der gesetzlichen Kassen in Stellungnahmen zu einem Referentenentwurf der Regierung für eine neue Gebührenordnung.
"Das Bundesgesundheitsministerium geht von der Steigerung des Honorarvolumens in Höhe von circa 6 Prozent aus. Realistisch erscheint dagegen die Annahme eines Anstiegs um mindestens 14 Prozent", schreibt der Verband der privaten Krankenversicherung in einer der dpa vorliegenden Stellungnahme. Die "Welt" hatte am Dienstag zuerst darüber berichtet. Die privaten Haushalte und dabei die gesetzlich Versicherten seien hauptsächlich betroffen, so der Verband der gesetzlichen Kassen in seiner der dpa vorliegenden Stellungnahme.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass Deutschlands rund 66 000 Zahnärzte rund sechs Prozent mehr verdienen. Es ist die erste Reform der Gebührenordnung (GOZ) nach 23 Jahren. Die GOZ regelt die Bezahlung der Zahnärzte durch Privatpatienten - aber auch durch Kassenpatienten bei jenen Behandlungen, die über Standardleistungen hinausgehen. Die Ärzte haben bei der Berechnung der Gebührensätze einen Spielraum. Während die Kassenverbände davon ausgehen, dass die Zahnärzte diesen stark ausschöpfen, nimmt die Regierung einen zurückhaltenderes Abrechnungsverhalten für die Zukunft an.
Die GOZ-Novellierung war seit langem vorbereitet worden. Aufgenommen wurden rund 20 Posten für Behandlungen und Diagnoseverfahren, die es früher noch gar nicht gab. In einigen Fällen sollen auch Einzelposten höher bezahlt werden. Die neuen Bezahlregeln müssen vom Bundesrat gebilligt werden und sollen ab Anfang kommenden Jahres gelten.


Derzeit sind noch keine Kommentare vorhanden. Schreiben Sie den ersten Kommentar!
Jetzt einloggen