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KBVKassenärzte werben für ambulantes Operieren

Die Kassenärzte machen sich für ambulante Operationen stark.

Mit mehr chirurgischen Eingriffen in der Arztpraxis statt im Krankenhaus ließen sich bei hoher Qualität im Gesundheitssystem jährlich bis zu einer halben Milliarde Euro einsparen, warb der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Andreas Köhler, am Montag in Berlin mit den Ergebnissen einer neuen Studie.

Er sprach sich zugleich dafür aus, die Vergütungen der ambulanten Operateure anzuheben. Dafür müssten die Krankenkassen etwa 70 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr zur Verfügung stellen - was allerdings die potenziellen Einspareffekte wieder reduzieren würde. Insgesamt sei es wichtig, die Rahmenbedingungen für ambulantes Operieren in Deutschland zu verbessern. Köhler schlug vor, den Katalog der dafür geeigneten medizinischen Indikationen um etwa 400 Positionen zu erweitern.

Nach KBV-Ansicht liegen die Vorteile des ambulanten Operierens - etwa am Meniskus - auf der Hand: Es sei meist preiswerter und garantiere dennoch höchste Qualität. "Die Zufriedenheit der Patienten mit ambulanten Operationen ist sehr hoch", sagte Köhler. Aus Befragungen geht hervor, dass 97,5 Prozent der Patienten den ambulanten Eingriff mit gut bis sehr gut beurteilten. Nur in 1,1 Prozent der Fälle war eine stationäre Nachbehandlung erforderlich.

Im Rahmen des vom Bayreuther Gesundheitsökonomen Peter Oberender erstellten Gutachtens wurden die Kosten von 25 häufigen ambulanten Operationen aller Fachgebiete für den ambulanten und den stationären Sektor verglichen. Daraus ergab sich ein maximales Einsparvolumen von 515 Millionen Euro jährlich. Würden alle möglichen ambulanten Eingriffe komplett einbezogen, läge das Einsparpotenzial nach den Worten Oberenders noch "wesentlich höher".

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