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Erstmals seit 15 JahrenKinderlähmung tritt in Russland wieder auf

Erstmals seit 15 Jahren sind in Russland wieder Fälle von Kinderlähmung aufgetreten. Zwei kleine Mädchen werden nach Angaben der Behörden in russischen Kliniken behandelt.

Beide seien mit ihren Eltern aus der zentralasiatischen Republik Tadschikistan eingereist, meldete die Agentur Itar-Tass am Donnerstag unter Berufung auf Russlands obersten Amtsarzt Gennadi Onischtschenko. In Tadschikistan sind nach seinen Worten bereits 15 Menschen an dem hochansteckenden Poliovirus gestorben.

Den Zustand der beiden kleinen Patientinnen - ein neun Monate altes Kleinkind im sibirischen Irkutsk sowie ein Mädchen in Moskau - nannte Onischtschenko zufriedenstellend. Die beiden Mädchen seien nach Russland gelangt, bevor ein Einreiseverbot für tadschikische Kinder unter sechs Jahren verhängt wurde. Onischtschenko bezeichnete die Vorsorgemaßnahmen in dem zentralasiatischen Land "nicht ausreichend". Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte Ende April 32 Poliofälle in Tadschikistan bestätigt.

Das tadschikische Gesundheitsministerium sprach von etwa 290 Verdachtsfällen in Tadschikistan. Die Infektionstests müssen in Moskau gemacht werden, weil Tadschikistan keine entsprechende Labore hat. Russland hat auch einen Importstopp für tadschikische getrocknete Früchte und Nüsse verhängt, ein wichtiges Exportgut des zentralasiatischen Landes. Trockenobst und Nüsse könnten Polioviren enthalten, hieß es zur Begründung.

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