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VorsorgeKrebsforscher Wiestler: Gentests für alle

Zur Krebsvorsorge schlägt der renommierte Forscher Otmar Wiestler flächendeckend Gentests vor. Er rechnet damit, dass die Krankenkassen bald die Kosten für Gentests übernehmen.

Der Chef des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg fordert in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" Testverfahren, die das Erkrankungsrisiko aus Erbgut, Umwelt oder Lebensweise dokumentieren. Getestet werden sollten alle Gesunden. Jeder zweite Krebspatient könne heute geheilt werden. Das sei ein großer Fortschritt. In den 70er Jahren habe nur jeder Vierte gerettet werden können. Allerdings, so Wiestler, kämen die klassischen Diagnoseverfahren häufig zu spät.

"Wenn die Diagnose Krebs heute gestellt wird, ist die Krankheit in vielen Fällen bereits zu weit fortgeschritten." Ein Gentest sei mit rund 1.000 Euro günstiger als eine Kernspintomographie.

Wiestler räumt jedoch ein: "Gegen Gentests gibt es große Widerstände. Doch die Untersuchten lernten ihr Krebsrisiko kennen und könnten mit veränderten Lebensgewohnheiten oder entsprechender vorbeugender Therapie die Krankheit abwenden."

Der Wissenschaftler rechnet damit, dass die Krankenkassen bald die Kosten für Gentests übernehmen. Er ist außerdem zuversichtlich, was den medizinischen Fortschritt in Bezug auf den Krebs betrifft: "Wir werden ihn in eine lang dauernde chronische Krankheit umwandeln, mit der man leben kann."

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