Doch woher der Anstieg der Volkskrankheiten kommt und was ihn begünstigt, darüber gibt es noch zu wenig Erkenntnisse. Eine Großstudie am Uniklinikum Leipzig will das ändern: Seit Donnerstag läuft offiziell die Hauptstudie "Life Child" am Universitätsklinikum, mit der mehr als 10.000 Kinder über zehn Jahre lang beobachtet und untersucht werden sollen.
"Diese Studie ist in ihrer Größenordnung einzigartig, und wir erhoffen uns viele Erkenntnisse zu Entstehung und Verlauf der Zivilisationskrankheiten", sagte Wieland Kiess, Leiter der Uni-Kinderklinik am Donnerstag. Das Besondere an dieser Studie sei, dass sie eine hohe Zahl von Teilnehmern über viele Jahre begleite und damit das Zusammenspiel von mehreren Faktoren auf die Ausbildung einer Krankheit untersuchen könne.
"Frühere Studien legen nahe, dass die Basis für den Ausbruch einer Zivilisationskrankheit schon bei Kindern oder gar Säuglingen gelegt wird", sagte Antje Körner. Sie untersucht mit ihrem Team vor allem das Auftreten von krankhaftem Übergewicht (Adipositas) bei Kindern. Mit Fragebögen und motorischen Tests, Funktionsmessungen, aber auch modernsten Methoden wie einem dreidimensionalen Körperscan erfassen die Forscher einmal jährlich den Gesundheitszustand der Probanden.
"Life Child" ist Teil der Leipziger Studie "Life", für die insgesamt 25.000 Kinder und Erwachsene untersucht und befragt werden sollen. An diesem Mammutprojekt arbeiten 130 Wissenschaftler. Es wird mit 37 Millionen Euro von der Europäischen Union und dem Freistaat Sachsen zunächst bis Ende 2014 finanziert.


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