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Auftragseinbruch bei SiemensLöscher kündigt Sparprogramm an

Siemens kämpft mit einem Auftragseinbruch - nicht nur in Europa, auch in den Schwellenländern werden viel weniger Industrieausrüstungen und Kraftwerke bestellt. Konzernchef Löscher kündigt ein Sparprogramm an.

Die Abkühlung der Weltwirtschaft hat Siemens unerwartet hart getroffen. Der Auftragseingang von Europas größtem Elektrokonzern fiel im abgelaufenen Quartal um 23 Prozent, der Gewinn blieb mit 850 Millionen Euro weit unter den Erwartungen, und der zum Jahresende geplante Osram-Börsengang wurde abgeblasen. Vorstandschef Peter Löscher sagte, es werde schwieriger, das bereits im April gesenkte Gewinnziel von 5,2 Milliarden Euro für dieses Jahr noch zu erreichen, und kündigte ein Sparprogramm an. Ob das auch Stellenabbau heißt, blieb zunächst offen.

Löscher erwartet keine Erholung der Lage
In allen Sektoren "arbeiten wir gezielt an Kostensenkungen", sagte Löscher. Siemens erwarte keine Erholung, sondern eine weitere Abkühlung der Weltwirtschaft. Deshalb lasse er jetzt ein Programm ausarbeiten, "das den Fokus auf die Verbesserung von Kosten, Produktivität, Effizienz und Prozessen legt", sagte Löscher. Siemens werde "aus dieser Krise schlanker, schneller und agiler" herauskommen. Heute beschäftigt Siemens in Deutschland rund 119 000 Mitarbeiter - 3000 mehr als vor einem Jahr.

Börsengang von Osram erneut verschoben
Den von 2011 bereits auf das Jahr 2012 verschobenen Plan für einen Börsengang von Osram gab Siemens jetzt auf. Löscher verwies auf die schwachen Börsen. Stattdessen will Siemens die Osram-Aktien nächstes Jahr als Teil der Dividende an die Siemens-Aktionäre ausgeben. Vor allem in den beiden wichtigsten Geschäftsfeldern Energie und Industrie läuft es bei Siemens schlechter. Löscher: "Angesichts des verschlechterten Umfelds ist es schwieriger geworden, unsere Prognose für das Geschäftsjahr zu erreichen." Erst im April hatte er das Gewinnziel von 6,0 auf 5,2 Milliarden Euro gesenkt. Wichtigste Säule von Siemens ist der Energiesektor. Mit dem Bau von Gaskraftwerken, Stromnetzen und Windrädern erwirtschaftete das Unternehmen ein Ergebnis von 683 Millionen Euro, nachdem der Sektor im Vorjahresquartal wegen der Areva-Strafzahlung noch rote Zahlen geschrieben hatte. Im Industriegeschäft fiel das Ergebnis von 708 auf 523 Millionen Euro. Siemens hält an dem Ziel fest, den Umsatz in dem im September endenden Geschäftsjahr moderat zu steigern. Der Auftragseingang soll aber nicht mehr darüber liegen.

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