"Das Geld, um unsere Forderungen zu erfüllen, ist da", sagte Vorsitzender Rudolf Henke am Montag nach der Hauptversammlung in Dresden. Es geht um fünf Prozent mehr Gehalt und bessere Bezahlung der Bereitschaftsdienste.

Die bundesweit rund 5.000 offenen Arztstellen sparten den Krankenhäusern 350 Millionen Euro, sagte Henke. Bei dem angekündigten Streik gehe es um rund 90 Millionen Euro. Zum Auftakt am 17. Mai werde es eine zentrale Kundgebung in München geben. Dazu würden hunderte kommunale Krankenhäuser bestreikt. Am 21. Mai solle entschieden werden, ob der Ausstand fortgesetzt wird. Die Arbeitgeber mahnten indes zur Beilegung des Tarifkonflikts.

Die Tarifverhandlungen für die rund 55.000 Mediziner an kommunalen Kliniken waren Anfang April gescheitert. Die Arbeitgeber hatten zuletzt 2,9 Prozent mehr Geld für 33 Monate bei höheren Vergütungen für Bereitschaftsdienste angeboten. In einer Urabstimmung sprachen sich 93 Prozent der Mitglieder des Marburger Bundes für einen Streik aus. In einem am Montag veröffentlichten Schreiben forderten die Arbeitgeber den Marburger Bund eindringlich auf, die Verhandlungen fortzusetzen. Sie seien bereit, die Optionen für eine Einigung auszuloten. "Ein Streik ist dabei nicht zielführend."

Bei den Beratungen vor dem am Dienstag beginnenden Deutschen Ärztetag lehnten die Delegierten die von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) geforderte "Landarztquote" ab. Diese würde die freie Berufswahl massiv einschränken, so Henke. Dem Nachwuchsmangel sollte mit einer Erhöhung der Zahl der Studienplätze in der Medizin begegnet werden. Dazu müssten aber auch die Qualität der Lehre verbessert und mehr Praxisbezug hergestellt werden, sagte Henke.