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ÄrzteausbildungMedizin-Uni in Brandenburg 2013 am Start

Ab Herbst 2013 sollen an der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane erstmals Medizinstudenten ausgebildet werden.

Der Antrag zur Gründung der Hochschule liegt dem Wissenschaftsrat von Bund und Ländern vor. "Wir rechnen im ersten Quartal 2013 mit einer Rückmeldung", sagte Chefarzt Dieter Nürnberg von den Ruppiner Kliniken in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin). Die Klinik und das Städtische Krankenhaus Brandenburg/Havel sind die Organisatoren. Das zweite private Vorhaben, die European University of Health, initiiert vom Verbund christlicher Kliniken Brandenburg, verfolgt einen anderen Ansatz. Es will sich nicht neu gründen, sondern als Niederlassung eines österreichischen Partners, mit Hilfe eines Privatinvestors etablieren. Sitz soll Frankfurt (Oder) werden.

Brandenburg hofft auf mehr Ärzte
Beide Projekte wollen zum Wintersemester 2013/14 Studenten immatrikulieren. Einigkeit besteht darin, dass sie damit den Ärztemangel in der Mark nicht beheben. Nach Angaben der Landesärztekammer Brandenburg fehlen derzeit 120 Haus- und zwölf Fachärzte. Jeder Hausarzt betreue statistisch 1.618 Einwohner, mehr als in jedem anderen Bundesland, berichtete die Kammer. Nur mit dem neuen Studium lasse sich der Mangel nicht beheben. Dennoch hofft die Kammer: "Wer zum Studium nach Brandenburg kommt, lässt sich danach möglicherweise auch als Arzt nieder." Das sehen die Initiatoren der Medizinerausbildung auch so. "Ich hoffe, dass diejenigen, die in Brandenburg studiert und in einem Krankenhaus gearbeitet haben, auch im Land bleiben", meinte Johannes Albes vom Bernauer Herzzentrum, das zum Verbund christlicher Kliniken gehört. Für das Studium gebe es rund 50 Interessenten. "Das Interesse ist riesig", sagte der Chefarzt vom Herzzentrum Bernau. Das Modell sehe vor, dass die kooperierenden Krankenhäuser die Hälfte des Studiums bezahlten und sich die jungen Ärzte verpflichteten, ein paar Jahre an den Häusern zu bleiben. Die Studiengebühren betragen 11.000 Euro pro Jahr. Eine Zustimmung vom Land für das Projekt sei nicht nötig, wegen des ausländischen Partners.

Letztes Flächenland ohne Medizin-Uni
Im Gegensatz dazu mussten die Akteure aus Westbrandenburg ihr Vorhaben beim Land einreichen. Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) unterstützt das Ansinnen. "Mit diesem Projekt könnte es geschafft werden, mehr Mediziner aufs Land zu bekommen", sagte Tack. Brandenburg ist das einzige Flächenland ohne Medizinerausbildung. Auch der Hausärzteverband Brandenburg sieht das Studium als eine Chance, Ärzte ins Land zu holen. Dazu müssten aber die Bedingungen stimmen, wie gute Versorgung, genug Schulen, merkte Präsident Ulrich Schwantes an. Das MBH-Projekt setze auf Ausbildung in Hausarztpraxen.

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