"Fluglärm ist ein neuer Herzkreislaufrisikofaktor, den weder wir als Ärzte noch die Patienten beeinflussen können, sondern nur die Politik", sagte Münzel. Die NORAH-Studie hatte unter anderem ergeben, dass Verkehrslärm geringere Gesundheitsrisiken verursacht als bisher angenommen. Der Krach von Flugzeugen, Autos und Eisenbahnen kann demnach das Risiko für Depressionen und Herzschwäche erhöhen, wirkt sich aber nicht auf den Blutdruck aus.
Der Frankfurter Kardiologe Prof. Martin Kaltenbach sagte, er sei froh, das er seine Mitwirkung an der NORAH-Studie abgelehnt habe: "Ich wollte nicht, dass unter dieser Studie mein Name steht." Der Bremer Epidemiologe Prof. Eberhard Greiser sprach von "methodischen Hämmern" und sagte, er sei bei der NORAH-Studie "von einem Entsetzen ins andere gefallen". Bei der Teilstudie über die Auswirkungen auf die Lebensqualität seien die Angehörigen der Oberschicht mit statistisch höherem Gesundheitsniveau überrepräsentiert. Zudem fehle die Untersuchung der Bevölkerung in einer von Fluglärm unbelasteten Referenzregion.


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