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LaserdruckerMediziner warnt vor Spätfolgen durch Feinstaub

In Millionen Büros und Haushalten stehen Laserdrucker. Fast neun Milliarden Feinstaubpartikel werden beim Druck einer einzigen Seite freigesetzt. Die Erforschung der Gesundheitsrisiken steht noch am Anfang.

Laserdrucker gehören zu den am häufigsten genutzten Druckern bundesweit. Nicht zuletzt sind sie wegen ihrer Druckgeschwindigkeit Teil der Standardausstattung fast jedes Arbeitsplatzes. Erste Studien zeigen jedoch auf, dass ein Laserdrucker bei dem Druck einer einzigen Seite bis zu 8,7 Milliarden Feinstaubpartikel ausstößt.

Umbemerktes Einatmen
"Diese freischwebenden Teilchen sind so klein, dass wir sie, ohne es zu merken, einatmen. Die Folge sind mögliche Gesundheitsschäden, die sich zuerst in Symptomen wie Husten, tränenden Augen, einer laufenden Nase oder auch in Kopfschmerzen zeigen", erläutert Christian Witt, Leiter der Pneumologischen Onkologie der Berliner Charité.

Was bisher nur eine Theorie war, macht eine 2012 veröffentlichte Studie der bekannten Queensland University zur Gewissheit: Bei einem Probandentest wurden 1.000 Erwachsene dem Druckerfeinstaub ausgesetzt. Bereits nach kurzer Zeit zeigten sich bei allen Versuchspersonen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und starke Müdigkeit. Der Druckerfeinstaub konnte sogar in einzelnen Körperzellen der Probanden festgestellt werden. Die Spätfolgen sind dabei noch völlig unbekannt.

"Wir befinden uns noch im Anfangsstadium der Erforschung von möglichen Gesundheitsschäden durch Druckerfeinstaub. Dass Stoffe wie Asbest beispielsweise in der Vergangenheit bestimmte Erkrankungen wie Krebs begünstigt haben, haben wir auch erst nach 30 Jahren sicher gewusst", so Witt weiter.

Vliesfilter schützen
Eine sehr effektive, kostengünstige und vor allem einfache Möglichkeit, um die Gesundheit am Arbeitsplatz und zu Hause zu schützen, ist der Einsatz von sogenannten Vliesstofffiltern. "Gerade weil die Spätfolgen durch Druckerfeinstaub noch nicht absehbar sind, gilt es jetzt Vorkehrungen zu treffen. Das können wir mit Filtersystemen machen, die ganz einfach am Drucker angebracht werden können. So kann das gesundheitliche Risiko effektiv minimiert werden", rät Witt.

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