Mit diesem Beschluss hat der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Kliniken und Krankenkassen am Donnerstag in Berlin den Startschuss einer Reihe geplanter Schritte gegen zunehmenden Ärztemangel auf dem Land gegeben. In vielen ländlichen Regionen in Ost und West gibt es zu wenig Ärzte, obwohl es dort immer mehr ältere Menschen gibt, die meist mehrere Krankheiten haben.
Künftig soll nicht mehr allein anhand der Bevölkerungszahl entschieden werden, wie viele Ärzte sich in einem Bezirk niederlassen dürfen, sondern auch anhand der Zahl der Älteren. So sollen künftig Hausärzte, Augenärzte oder auch Urologen verstärkt in diesen Gegenden arbeiten können. "Wir sind uns darüber im Klaren, dass mit diesem Teilbeschluss nicht die Probleme der ärztlichen Unterversorgung im ländlichen Bereich gelöst werden", sagte der Ausschussvorsitzende Rainer Hess. Viele Jungmediziner wollen heute schlicht nicht in eine Landpraxis.
Die Koalition will den Medizinermangel in bestimmten Regionen deshalb zu einem Kernanliegen ihrer Gesundheitspolitik nach der Sommerpause machen. Die gesamte Ärzteplanung soll auf den Prüfstand. Jungmediziner sollen verstärkt aufs Land gelockt werden. Konflikte sind dabei aber programmiert. In den Städten gibt es aus Sicht der Kassen teilweise weit mehr Ärzte als gebraucht - die Versicherungen wollen aus Kostengründen nicht hinnehmen, dass Lücken auf dem Land ohne Einschnitte in überversorgten Gebieten gestopft werden.


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