"Wir könnten im Gesamtjahr sogar auf ein Ergebnis von mehr als 200 Millionen Euro kommen", sagte Martin Zügel, Sprecher der Geschäftsführung, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Den Großteil seiner Erlöse erzielt das Unternehmen mit einem Medikament gegen Alzheimer: 368 Millionen von insgesamt 780 Millionen Euro Umsatz entfielen im vergangenen Geschäftsjahr auf den Wirkstoff Memantine. Insgesamt wies das Familienunternehmen im Vorjahr einen Gewinn von 113 Millionen Euro aus. Merz ist vor allem für seine als "Spezial Dragées" und die unter der Marke Tetesept vertriebenen Gesundheits- und Pflegeprodukte bekannt. Das laufende Geschäftsjahr endet am 30. Juni.

Der Patentschutz für Memantine läuft im Mai aus. Zügel sieht darin aber kein Problem: "Die sieben kommenden Jahre werden sogar noch deutlich weniger mager sein als die sieben vergangenen." Die Umsatzrendite könne sich der Marke von 25 Prozent annähern - selbst ohne die Lizenzeinnahmen für Memantine, die auf einigen Märkten noch bis zum Ende des Jahrzehnts fließen dürften. Während der in Deutschland erwirtschaftete Umsatz zuletzt konstant geblieben sei, habe das internationale Geschäft einen Anstieg von 25 Prozent verbucht. Und dem Plus von 14 Prozent in der Pharmasparte insgesamt stehe ein Wachstum von 40 Prozent in der ästhetischen Medizin gegenüber.

"Der Ästhetikmarkt wächst um 10 bis 20 Prozent im Jahr", sagte Zügel. Merz hat Mittel zur Narbentherapie und Faltenauffüllung sowie gegen Haarausfall im Sortiment. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, zu den drei auf der Welt führenden Anbietern für diese Produkte zu gehören. In den USA dürfen die Frankfurter ihr Faltenmittel Xeomin bis zum Jahresende allerdings nur eingeschränkt vermarkten, weil einige Mitarbeiter bei ihrem Wechsel vom Wettbewerber Allergan vertrauliche Unterlagen mit zu Merz genommen hätten, schreibt das Blatt. Allergan ist mit seinem Konkurrenzprodukt Botox der Marktführer in dem Segment der ästhetischen Medizin. Das Unternehmen hatte Merz vor zwei Jahren verklagt./ep/tw