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GKV-FinanzierungMontgomery stimmt auf hohe Beiträge ein

Trotz Milliardenreserven im Gesundheitsfonds hat Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery die Versicherten auf höhere Beiträge eingestimmt.

"Die Hauptgründe für höhere Ausgaben sind der medizinische Fortschritt und die steigende Zahl älterer Patienten", sagte Montgomery der Ulmer "Südwest Presse" (Mittwoch). "Deswegen werden wir im heutigen System zwangsläufig zu höheren Kassenbeiträgen kommen, und darüber müssen wir uns langfristig Gedanken machen."

Montgomery kritisierte, dass momentan eher über Beitragssenkungen der Krankenkassen diskutiert wird. "Diese Diskussion ist absurd und nur kurzfristigen politischen Landgewinnen geschuldet." Konjunktur und Arbeitslosenzahlen entwickelten sich zwar besser als erwartet. "Wir wissen, wie schnell sich das ändern kann", sagte Montgomery aber. "Dann wäre es klug, wenn es Reserven gäbe, um nicht hektisch reagieren zu müssen." Über eine Senkung des Beitragssatzes von 15,5 Prozent wird angesichts der Milliardenreserve des Gesundheitsfonds debattiert, aus dem die gesetzlichen Kassen ihr Geld bekommen. Ende des Jahres dürfte die Reserve zwei Milliarden Euro betragen, die nicht bereits verplant oder vorgeschrieben sind.

Bei den Honoraren der niedergelassenen Ärzte sieht der Ärztepräsident erheblichen Nachholbedarf. Die Ärzteschaft habe in den letzten 30 Jahren bis zu 50 Prozent an Kaufkraft verloren. "Das gilt es, zu einem Teil aufzuholen." Zudem müssten unnötige Bürokratie abgebaut und bessere Arbeitszeiten und -bedingungen geschaffen werden. "Wenn die Menschen merken, dass die Ärzte unzufrieden sind, werden sie die Entscheidungen der Politik hinterfragen." Doch zunächst setze er auf "vernünftige Gespräche mit der Politik".

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