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Deutsche BiotechnologieMorphosys enttäuscht die Börse

Das Biotechnologie-Unternehmen Morphosys hat nach einem erwarteten Verlust im zweiten Quartal seine Umsatz- und Gewinnziele für das laufende Geschäftsjahr bekräftigt.

Nach einem fulminanten Auftaktquartal wegen Zahlungen des Pharmapartners Novartis wies die im TecDax notierte Gesellschaft im zweiten Jahresviertel einen Verlust von 3,8 Millionen Euro aus, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte ein Gewinn von 2,7 Millionen Euro in den Büchern gestanden. An der Börse wurden die unter den Analystenerwartungen liegenden Ergebniszahlen mit Enttäuschung aufgenommen: Im Vormittagshandel gaben Morphosys-Titel 2,52 Prozent auf 19,515 Euro ab und entwickelten sich damit schlechter als der Gesamtmarkt.

Morphosys ist eines der wenigen deutschen Biotech-Unternehmen, das auf Jahressicht Gewinne schreibt. Unternehmenschef Simon Moroney bekräftigte die im Februar aufgestellte Prognose für 2011: Der Umsatz soll erstmals die Schwelle von 100 Millionen Euro überschreiten und um 20 bis 25 Prozent auf 105 bis 110 Millionen Euro steigen. Für das operative Ergebnis wird ein Anstieg auf 10 bis 13 Millionen Euro in Aussicht gestellt (VJ: 9,8 Mio Euro).

In den ersten sechs Monaten konnten die Martinsrieder wegen der Novartis-Zahlung den Umsatz auf 66,6 Millionen Euro (HJ 2010: 43,4) steigern. Der operative Gewinn kletterte auf 23,3 Millionen Euro (8,3), während der Nettogewinn bei 15,0 Millionen Euro lag. Am 30. Juni 2011 verfügte der Evotec-Konkurrent über liquide Mittel von rund 140 Millionen Euro. Im zweiten Quartal führten geringere Umsätze und höhere Forschungskosten beim operativen Ergebnis zu einem Verlust von 5,5 Millionen (Q2 2010: 3,6). Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Schnitt mit minus 4,6 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz sank von rund 23 auf 18,0 Millionen Euro.

Morphosys forscht derzeit an 75 Programmen für Medikamente, von denen sich 18 in der klinischen Entwicklung befinden. Die Biotech-Gesellschaft verdient ihr Geld hauptsächlich mit Forschungskooperationen mit Pharmakonzernen wie Novartis, Roche , Pfizer oder auch Boehringer Ingelheim.

Fortschritte bei der Entwicklung neuer Medikamente lösen sogenannte Meilensteinzahlungen seitens der Pharmapartner aus. Diese Zahlungen können von Quartal zu Quartal sehr unterschiedlich ausfallen. Morphosys hat sich auf die Entwicklung menschlicher Antikörper spezialisiert, um Medikamente zur Behandlung von Krebs, Rheuma oder Multipler Sklerose zu entwickeln.

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