Das neuartige Operationsverfahren führt zu deutlich besseren Ergebnissen, die Erholungsphase nach der Operation wird verkürzt, und die Kosten eines Eingriffs können gegenüber herkömmlichen Methoden erheblich reduziert werden. Im Gegensatz zu den bisher üblichen Narkoseverfahren kommt der von dem kanadischen Mediziner Donald Lalonde entwickelte "Wide-Awake-Ansatz" mit einer rein lokalen Betäubung aus. Der Patient kann die Operation schmerzfrei mitverfolgen. "Diese Methode verbindet mehrere Vorteile", so Günter Germann, Ärztlicher Direktor am Ethianum. "Die körperliche Belastung des Patienten ist weitaus geringer, und vor allem können auch bessere Operationsergebnisse erzielt werden. Weil die Handbewegungen des Patienten während der gesamten Operation nicht eingeschränkt sind, können wir unmittelbar nachkorrigieren.
Dadurch lassen sich belastende und teure Folgeoperationen oft vermeiden." Operationen an der Hand sind zumeist hoch kompliziert, da sich auf engstem Raum feinste Strukturen von Sehnen, Nerven und Blutgefäßen dicht beieinander befinden. Der Handchirurg muss außerdem das Zusammenspiel von 33 Muskeln, 22 Achsen und 27 Einzelknochen berücksichtigen. Hinzu kommen rund 17.000 Fühlkörperchen. "Die neue Operationsmethode erlaubt es uns jedoch, gemeinsam mit dem Patienten noch vor dem Verschließen der Operationswunde zu kontrollieren, ob Hand und Finger wieder voll einsatzfähig sind", erklärt Germann, der seit über 25 Jahren in der Handchirurgie tätig ist.
Die sogenannte bewusstseinsbasierte Medizin - also die Operation mit örtlicher Betäubung, während der Patient in wachem Zustand aktiv am Erfolg des Eingriffs mitwirkt - revolutioniert die handchirurgischen Operationsmethoden. Das "British Medical Journal" bezeichnet sie als einen der 15 größten Durchbrüche der letzten 166 Jahre. Der "Wide-Awake-Ansatz" in der Handchirurgie wurde vom kanadischen Plastischen Chirurgen Donald Lalonde entwickelt.


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