Die Pulmonalklappe ist eine der vier Herzklappen, die den Rückfluss des Blutes aus der Lungenarterie in das Herz verhindert. Der Eingriff wurde im Zentrum für Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) durchgeführt. Die eingesetzte biologische Kunstklappe, die aus Rinderherzbeuteln gefertigt wird, ist in ein Drahtgeflecht (Stent) eingenäht, welches auf einem Ballonkatheter montiert wird. Das UKM zählt damit zu den ersten Krankenhäusern in Europa, in denen diese Klappe implantiert wurde. Zeitgleich wurden solche Eingriffe in fünf anderen spezialisierten Kliniken in Europa durchgeführt.
Die beiden Patienten im Alter von 16 und 35 Jahren konnten bereits nach wenigen Tagen das UKM verlassen, ihnen geht es gut. Helmut Baumgartner, Leiter des EMAH-Zentrums am UKM: "Bei angeborenen Herzfehlern, bei denen keine funktionstüchtige Klappe zwischen der rechten Herzkammer und der Lungenschlagader nach vorangegangenen Operationen vorhanden ist, wird bei dem neuen Verfahren zuerst ein Stent über die Leistenvene eingebracht, dann an der Übergangsstelle zwischen Herz und Schlagader implantiert und schließlich die Stentklappe darin exakt platziert. Im Anschluss wird der Ballon gefüllt und dadurch der Stent mit der Klappe entfaltet und verankert." Neu an diesem Verfahren sind die Position, an denen die künstlichen Klappen eingesetzt werden und die Tatsache, dass solche Klappen nun auch erstmals bei jüngeren Patienten implantiert wurden. Bislang hatten die Herzspezialisten der Uniklinik in Münster diese Kathetertechnik schon bei 130 älteren Patienten mit Verengung der Aortenklappe (Ventil zwischen linker Herzkammer und Hauptschlagader) eingesetzt.


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